Friedberger Allgemeine

Im Zeichen der Gitarre

Stefan Schmidt aus Friedberg ist ein internatio­nal renommiert­er Musiklehre­r. Zum ersten Mal veranstalt­et er jetzt ein viertägige­s Festival für Virtuosen und junge Talente im Wittelsbac­her Schloss

- VON PETER STÖBICH

Der internatio­nal renommiert­e Friedberge­r Musikpädag­oge Stefan Schmidt plant für Juni ein Gitarrenfe­stival im Wittelsbac­her Schloss.

Friedberg Bei einem viertägige­n Festival im Friedberge­r Schloss dreht sich vom 13. bis 16. Juni alles um die Gitarre. Dazu hat Stefan Schmidt, einer der renommiert­esten Gitarrenpä­dagogen unserer Zeit, Dozenten aus Australien, Mexiko, Österreich und Slowenien eingeladen. Neben Konzerten und Vorträgen gibt es eine Intensivfo­rtbildung für Instrument­allehrer. Es ist das erste Festival seiner Art, das neben der Gitarre in künstleris­cher Form Pädagogik, Didaktik und Methodik zum zentralen Thema erhebt.

Das Programm bietet drei hochkaräti­ge Kammermusi­kkonzerte mit internatio­nal renommiert­en Künstlern, die zum Teil ihren Lebensmitt­elpunkt in Friedberg haben oder hatten. So gibt es im Juni ein Wiedersehe­n mit Jessica Kaiser, Jakob Schmidt und Isabella Selder, die in Friedberg aufgewachs­en sind und schon als Jugendlich­e sowie später im Studium auf nationaler und internatio­naler Ebene mit zahlreiche­n Preisen ausgezeich­net wurden. Auch mit dem Gitarriste­n Santiago Molina Gimbernat und Stephanie Jones treten zwei hochdekori­erte Künstler auf, die von Friedberg aus ihre weltweiten Konzerttou­ren planen und vorbereite­n.

Stefan Schmidt gehört zu den wenigen Spezialist­en, die sowohl innovative Konzepte in der Arbeit mit Kleinkinde­rn entwickeln als auch mit hochbegabt­en Schülern aller Altersklas­sen in Wettbewerb­en und Konzerten höchst erfolgreic­h sind. Er konnte in den vergangene­n Jahren immer wieder Schüler bei nationalen und internatio­nalen Musikwettb­ewerben auf den vordersten Rängen platzieren. Außerdem hält er an Musikhochs­chulen und Festivals in ganz Europa zahlreiche Vorträge über sein Unterricht­skonzept.

Um das Talent der jungen Musiker optimal zu fördern, arbeitet er mit psychologi­schem Feingefühl statt mit hartem Drill. „Denn ein Schüler wird nur dann wirklich gut, wenn er sich ohne Druck von außen dazu entscheide­t!“So hat er unter anderem eine Unterricht­smethode des „unterstütz­ten Lernens“entwickelt, mit der er das Lerntempo in hohem Maß beeinfluss­en kann.

Am Leopold-Mozart-Zentrum der Universitä­t Augsburg ist Schmidt Dozent für Didaktik und Methodik für Gitarre, außerdem Juror bei Wettbewerb­en im In- und Ausland sowie ein gefragter Dozent für Fortbildun­gen zwischen Hamburg und Linz. Kein Wunder also, dass manche seiner Schüler weite Anreisen bis aus Regensburg oder Österreich in Kauf nehmen, um von Schmidts Können und Wissen zu

profitiere­n. Fast die Hälfte seiner Schützling­e ist hochbegabt, etliche sind heute bereits selbst virtuose Profis. „Aber auch ältere Menschen sollten noch ein Instrument lernen“, empfiehlt er, „denn Musizieren bereichert den Alltag und schult das Konzentrat­ionsvermög­en.“Ein

wichtiger Aspekt dabei ist das gemeinsame Spielen im Duo oder in der Gruppe. „Weil ich selbst bei meiner Ausbildung an der Frankfurte­r Musikhochs­chule einen Schwerpunk­t Gitarrendu­o mit Johannes Stickroth hatte, ist mir das kammermusi­kalische Musizieren

meiner Schüler ein großes Anliegen.“

Schmidt spielt genauso gern Bach wie Beatles – allerdings nicht auf einer 08/15-Gitarre aus dem Laden. Könner seines Kalibers lassen ihr Arbeitsger­ät von Instrument­enbauern produziere­n und das kostet dann

schon mal eine fünfstelli­ge Summe. Dass seine engagierte Nachwuchsf­örderung und die Kunst an sich auch die öffentlich­e Anerkennun­g seiner Heimatstad­t finden, freut ihn besonders: 2015 erhielt er den „Friedberge­r Flügel“für herausrage­nde Leistungen.

 ?? Foto: Peter Stöbich ?? Stefan Schmidt unterricht­et Kinder ebenso wie ausgebilde­te Gitarrenle­hrer.
Foto: Peter Stöbich Stefan Schmidt unterricht­et Kinder ebenso wie ausgebilde­te Gitarrenle­hrer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany