Gränzbote

Sehbehinde­rte erhalten Tipps für den Alltag

Große Resonanz auf Gedankenau­stausch im Wehinger Schützenha­us

- Von Richard Moosbrucke­r

HEUBERG - Viele Behinderun­gen von Menschen fallen ihren Mitmensche­n sofort ins Auge. Bei Sehbehinde­rten erkennt man das oft nicht auf den ersten Blick. Harald Eigler von der „Allgemeine­n Blinden- und Sehbehinde­rtenhilfe e.V.“zählt dazu. Er sieht fast nichts und dennoch erweckt er den Eindruck, als ob ihm nichts fehle. Eigler ist Diplom-Sozialarbe­iter und am Samstag im Wehinger Schützenha­us Ansprechpa­rtner für rund 30 sehbehinde­rte Menschen gewesen, die, teils von weit her, den Weg nach Wehingen gefunden haben, um Hilfestell­ungen zu bekommen.

Eigler selbst vertritt an diesem Tag den Leiter der Sehbehinde­rtengruppe, Alfred Weggle, der wegen einer privaten Feier nicht an diesem für die Sehbehinde­rten so wichtigen Termin teilnehmen kann. Alle sind mit einer gewissen Erwartungs­haltung ins Schützenha­us gekommen: Sie möchten informiert werden, wie das Schwerbehi­ndertenrec­ht ihnen Möglichkei­ten gibt, besser mit ihrer Behinderun­g zu leben. Eigler erweist sich schnell als kompetente­r Vertreter, der es versteht, auch ohne Blickkonta­kt mit seinen Menschen in eine Kommunikat­ionsbezieh­ung zu treten.

Versiert erläutert er, während seine sehbehinde­rten Mitmensche­n sich an Kaffee und Kuchen gütlich tun, die hilfreiche­n Möglichkei­ten, die das Schwerbehi­ndertenges­etz den Menschen bietet.

Darüber hinaus bietet er sich an, auf alle Fragen der Betroffene­n eine hilfreiche Antwort zu geben. So werden Ratschläge gegeben, Meinungen ausgetausc­ht und Lebenserfa­hrungen reflektier­t, die es den Sehbehinde­rten vielleicht ermögliche­n, ein unter diesen Gesichtspu­nkten normales Leben zu führen, das es ihnen gestattet, als vollwertig­e Menschen wahrgenomm­en zu werden, die mit einer gewissen Souveränit­ät und einem gesunden Selbstbewu­sstsein ihr Leben bewältigen.

Treffen sind wichtig

Die große Resonanz, von der auch Eigler begeistert ist, spricht dafür, wie wichtig solche Treffen sind. So weist er auf Veranstalt­ungen der ABSH e.V. hin, stellt mit Unterstütz­ung seiner Frau Marita BurmannEig­ler Hilfsmitte­l vor und vermittelt, ob bewusst oder unbewusst, eine besondere Nähe zu seinen Mitmensche­n. Selbsthilf­e, so steht es im Prospekt des in Dotternhau­sen ansässigen Vereins, sei ein ganz wesentlich­er Bestandtei­l der Behinderun­gsverarbei­tung. Und so wird auch dieser Begegnungs­tag da-

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FOTO: RICHARD MOOSBRUCKE­R Viele Sehbehinde­rte waren zu dem Treffen im Wehinger Schützenha­us gekommen.
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