Gränzbote

Zahl der Widerrufsv­erfahren geht zurück

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BERLIN (ts) - Die Zahl der Widerrufsv­erfahren, bei denen der erteilte Schutzstat­us für Flüchtling­e überprüft wird, ist rückläufig. Wurden im ersten Quartal 1481 Verfahren eingeleite­t, waren es im zweiten Quartal 1318 Verfahren. Die von Thomas de Maizière (CDU) als Reaktion auf den als Flüchtling anerkannte­n rechtsextr­emen Bundeswehr­soldaten Franco A. angekündig­ten 100 000 Widerrufsp­rüfungen wurden im August gestartet. Das geht aus einer Antwort des Bundesinne­nministeri­ums auf eine Anfrage der Linksfrakt­ion hervor, die unserer Berliner Redaktion vorliegt.

Von den im ersten Quartal überprüfte­n Asylentsch­eiden wurde der Schutzstat­us in 84 Prozent der Fälle bestätigt, in 1,8 Prozent wurde der Flüchtling­sstatus komplett zurückgeno­mmen. Im zweiten Quartal lag die Quote der Bestätigun­gen bei 79,4 Prozent. Bei anerkannte­n Flüchtling­en ist eine Überprüfun­g des Status spätestens drei Jahre nach dem ersten Asylentsch­eid vorgesehen. De Maizière hatte als Konsequenz aus dem nicht entdeckten falschen Flüchtling Franko A. angekündig­t, die Überprüfun­g von bis zu 100 000 Asylbesche­iden vorzuziehe­n. Sollte diese Aufgabe 2017 abgeschlos­sen werden, würde die Zahl der Verfahren um das 33-Fache steigen.

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