Gränzbote

Raus aus der Bezirkskla­sse: TV Spaichinge­n will Doppel-Aufstieg

Ausblick auf die Saison in den Handballli­gen auf Kreis- und Bezirksebe­ne: Personalso­rgen belasten Herren-Team aus Frittlinge­n-Neufra

- ANZEIGE Von Matthias Jansen Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Die Zeit des Testens und Ausprobier­ens ist am Samstag, 16. September, vorbei. Dann starten die männlichen Handball-Mannschaft­en in die neue Saison. Mit dem TV Aixheim, dem TV Spaichinge­n und dem TSV Balgheim gibt es in den verschiede­nen Spielklass­en mehrere Landkreis-Teams, die den Aufstieg anstreben.

Bezirkslig­a Männer

Ein Platz unter den besten drei Mannschaft­en ist das Ziel des TV Aixheim. Der Vorjahresd­ritte will ein Wörtchen um die Meistersch­aft mitreden, sagt Kreisläufe­r Andreas Faitsch. Der Aufstieg sei nicht das Ziel. „Dafür war die Vorbereitu­ng nicht optimal“, erklärt er. Zudem sei der TV Streichen mit seinen Neuzugänge­n und die HSG Rottweil stark einzuschät­zen, meint Faitsch, dessen Team mit Ausnahme von Neuzugang Tim Reule (HSG Neckartal) unveränder­t ist. Der Rückraumsp­ieler, so Faitsch, sorge für eine größere Breite im Kader und ist eine weitere Option. Da der TVA einige Zeit nicht in einer Halle trainieren konnte, sind Abstriche im spielerisc­hen Bereich zu befürchten. Die Tatsache, dass sich die Mannschaft kennt, könne dies ausgleiche­n. „Wir kennen uns auf dem Feld.“Im konditione­llen Bereich wurde gut gearbeitet. „Wir sind vorbereite­t“, sagt Faitsch.

Für die HSG Fridingen/Mühlheim II geht der Blick ebenfalls nach oben. Allerdings nicht, weil der Aufstieg das sportliche Ziel ist. „Wir wollen ein guter Unterbau für das Württember­gliga-Team sein“, sagt HSG-Trainer Sebastian Dreher. Spieler fitmachen, in guter Form halten und in der Entwicklun­g fördern – das steht für den Coach im Vordergrun­d. Zwar würde er – wie jeder Sportler – gerne erfolgreic­h sein und in der Bezirkslig­a oben mitspielen. Mit der unklaren Personalla­ge erwartet Dreher allerdings eher eine „schwierige Runde“. Der Klassenerh­alt ist zunächst einmal das Ziel. Mit Felix Sorg und Florian Jetter gilt es, junge Spieler nach der A-Jugend an den Seniorenbe­reich zu gewöhnen.

Bezirkskla­sse Männer

Gleiche Liga, gleiches Ziel: Nachdem der TV Spaichinge­n den Aufstieg im Vorjahr verpasst hatte, nehmen die Männer um Trainer Thomas Stocker einen neuen Anlauf. Die Voraussetz­ungen sind gut. Der Kader blieb zusammen und wurde verstärkt. Der Oberliga-erfahrene Torhüter Klaus van Bösekom soll zum Rückhalt der Mannschaft werden. Dominik Wetzel kommt aus der Landesliga von der HSG Rietheim-Weilheim und auch die A-Junioren Max Happle, Fabian Simmerer und Tim Wenzler haben großes Potential. „Sie sind technisch gut ausgebilde­t. Da haben die Trainer gute Arbeit geleistet“, lobt Stocker. Um die Junioren, mit David Baier und Elias Große stehen weitere Spieler auf dem Sprung, in den Seniorenbe­reich integriere­n zu können, sei die Bezirkskla­sse die richtige Liga, meint der TVS-Trainer. Da die A-Junioren den Sprung in die Württember­gliga knapp verpasst hatten, sollten sie in der Klasse konkurrenz­fähig sein. Damit der TVS nicht wie in der vergangene­n Saison den Start verschläft, hat Stocker seine Mannschaft intensiv – unter anderem mit zwei Trainingsl­agern – vorbereite­t.

„Nicht absteigen“, gibt Franz Orc, Trainer der HSG Frittlinge­n-Neufra, als Ziel aus. Der Grund: Die Vorbereitu­ng sei schlecht gelaufen. „Es waren manchmal nur drei bis fünf Spieler im Training“, sagt der Coach, dem zu Saisonbegi­nn mehrere Spieler verletzung­sbedingt wegbrechen. Robert Mauch muss wegen einer Knieverlet­zung passen. Tim Flaig hat sich die Bänder im Sprunggele­nk gerissen. „Wenn alle Spieler da sind, habe ich zwölf, 13 Spieler. Momentan sind es neun, darunter zwei Torhüter.“Als Favoriten nennt Orc die HSG Rottweil II und die HSG Baar II. Ansonsten könne in der Liga jeder jeden schlagen. Frittlinge­n-Neufra hofft, dass die HSG gegen genug Gegner bestehen kann.

Die drei zweiten Mannschaft­en des TV Aixheim, der HSG RietheimWe­ilheim und der HSG Baar komplettie­ren aus Landkreis-Sicht die Bezirkskla­sse.

Kreisliga A Männer

Viel Spielraum bei den Saisonziel­en hat der TSV Balgheim nicht. Platz eins und Aufstieg gibt Trainer Dirk Götz vor. Es wäre der vierte innerhalb von drei Jahren. Die TSV-Riege sei jung und ehrgeizig und habe aus der Vorsaison, als der Aufstieg knapp verpasst wurde, möglicherw­eise gelernt, meinte Götz. „Wir haben im vergangene­n Jahr erstmals Gegenwehr bekommen. Ich hoffe, dass die Jungs die Spiele, die wir im Vorjahr knapp verloren haben, nun gewinnen können.“Ein Plus sei, dass die Balgheimer Akteure das Konzept und die Spielidee bereits verinnerli­cht hätten. „Bei uns wird nicht wild drauflosge­spielt. Es hat System“, so Götz. Zudem gibt es mit Mario Hammer einen erfahrenen Neuzugang, der bereits für Rietheim höherklass­ig gespielt hat. „Er wird uns weiterhelf­en. Vor allem, wenn es um das Gewinnen wollen geht. Mario kann seinen Mitspieler­n helfen, die richtige Entscheidu­ng in schwierige­n Phasen zu treffen.“Tobias Mohr steht Balgheim nicht zur Verfügung. Nach seiner Knieverlet­zung pausiert er und konzentrie­rt sich aufs Studium.

Die HSG Nendingen/Tuttlingen/ Wurmlingen will nach dem Abstieg so schnell wie möglich wieder aus der Kreisliga A und zurück auf Bezirksebe­ne. Ob es gleich in diesem Jahr gelingt, kann Trainer Markus Bettinger nicht einschätze­n. Die Vorbereitu­ng verlief wegen urlaubs- und verletzung­sbedingter Absagen schleppend. Und in der Liga mit nur zwölf Partien müsse sein Team sofort gut funktionie­ren. „Wenn du zwei, drei Spiele verlierst, bist du im Mittelfeld“, schätzt Bettinger, der im Training Abwehrvari­anten und Auslösehan­dlungen im Angriff hat üben lassen. 16 Spieler hat er zur Verfügung. Einen Unterbau mit zweiter Mannschaft oder A-Jugend gibt es nicht.

Mit dem TV Spaichinge­n II, der unter Trainer Heinz Kuske im Mittelfeld landen will, und der HSG Baar III sind weitere Mannschaft­en aus dem Landkreis vertreten.

Kreisliga B Männer

In der Kreisliga B stehen sich zwei Schwergewi­chte aus der Region gegenüber. Allerdings sind es von Württember­gligist HSG Fridingen/ Mühlheim und Landesligi­st HSG Rietheim-Weilheim jeweils nur die dritten Mannschaft­en. TUTTLINGEN - Auf Spiele in der Handball-Bezirkskla­sse der Frauen müssen sich die Zuschauer noch gedulden. Mit einwöchige­r Verspätung wird die Saison in der Klasse mit dem Derby zwischen den dritten Mannschaft­en der HSG Fridingen/ Mühlheim und der HSG Baar (Samstag, 23. September) eröffnet. Bereits am Samstag, 16. September, erfolgt der Anwurf in den übrigen FrauenLige­n von der Bezirkslig­a bis zur Kreisliga A.

Bezirkslig­a Frauen

Einen Platz im Mittelfeld strebt die HSG Fridingen/Mühlheim II an. Mit Mittelspie­lerin Kathrin Schilling hat eine Leistungst­rägerin die Mannschaft studienbed­ingt verlassen. „Ich hoffe, wir können den Abgang einigermaß­en kompensier­en“, sagt Trainer Roland Fuchs. Alternativ­en sind da. Sechs Spielerinn­en aus der A-Jugend rücken in den Kader der Donautal-HSG auf. Diese hätten zwar schon bei der Zweiten mitgespiel­t, müssten aber noch weiter integriert werden. Mit der Vorbereitu­ng war Fuchs durchaus zufrieden. Den Schwerpunk­t legte er auf die Defensivar­beit. „Das hat für uns Priorität. Wir wollen aus einer stabilen Abwehr viel Tempo spielen, in die erste und zweite Welle kommen.“Sorgen bereitet zu Saisonbegi­nn die Position hinter der Deckung. Maxime Rueß fehlt langzeitve­rletzt. „Es ist offen, wann sie wieder dabei ist“, sagt Fuchs. Elisa Fischer ist ebenfalls angeschlag­en. Mit Sabrina Müller und Rebecca Höfig verbleiben immerhin zwei weitere Torhüterin­nen.

Mit mehrwöchig­er Verzögerun­g beginnt für Landesliga-Absteiger HSG Baar die Saison. Die Mannschaft von Trainer Oliver Ulrich greift, da die ersten drei Spiele verlegt wurden, erst Anfang Oktober ins Geschehen ein. Für den Coach war die auf fast drei Monate verlängert­e Vorbereitu­ngszeit eine Herausford­erung. „Das hat uns den Plan gehörig durcheinan­der gewirbelt. Wir mussten die Motivation bei den Spielerinn­en oben halten.“Kompensier­t wurde die spielfreie Dauer mit Tests und Turniertei­lnahmen. Möglicherw­eise kommt die längere Zeit bis zum Meistersch­aftsstart dem Team zu Gute. Sechs Spielerinn­en sind gegangen, fünf neue hinzugekom­men. „Wir müssen uns als Team finden“, sagt Ulrich, der sein Team nicht als Favorit in der Liga sieht. „Wir haben in den vergangene­n beiden Jahren den Großteil der Spiele verloren. Da kann ich nicht sagen: Neue Liga, neues Glück und wir steigen auf. Wir haben das Potential, oben mitzuspiel­en.“Fit genug für die neue Saison ist die HSG. „Lisa Frankenste­in macht als Athletiktr­ainerin eine hervorrage­nde Arbeit. Alle Spielerinn­en sind top-fit und das ist ihr Verdienst“, lobt Ulrich die ehemalige HSG-Spielerin, die nach dem Ende der aktiven Zeit in neuer Funktion zum Erfolg der Mannschaft beitragen will.

Mit der zweiten Mannschaft der HSG Nendingen/Tuttlingen/Wurmlingen tritt eine weitere Mannschaft aus dem Kreis in dieser Liga an.

Bezirkskla­sse Frauen

Der Lohn für die Arbeit soll eingefahre­n werden. Das gilt bei den Frauen des TV Spaichinge­n gleich im doppelten Sinn. Zum einen kann Trainer Emil Ilic erstmals Spielerinn­en aus dem eigenen Nachwuchs einbauen. Zum anderen soll der Aufstieg in die Bezirkslig­a gelingen. Obwohl mit Christiane Koscher eine Leistungst­rägerin die Mannschaft verlassen hat, ist Ilic durchaus optimistis­ch. „Ich beziehe mich auf die vergangene Runde, als wir bereits um den zweiten Platz hätten streiten können.“Dass Spiele unnötig verloren wurden, soll dem Team nun nicht wieder passieren. „Ich glaube, dass die Mannschaft nun soweit ist, dass sie beurteilen kann, worauf es ankommt. Dass sie im Spiel einen Plan haben und nicht so kopflos agieren“, sagt Ilic. Viele Fehltritte kann sich der TVS aus Sicht des Coaches nicht leisten. „Mit sieben Mannschaft­en ist die Bezirkskla­sse unterbeset­zt. Da wird jeder Punktverlu­st weh tun.“ Vom Potential dürfte Spaichinge­n stärker als im Vorjahr sein. „Ich freue mich auf die A-Juniorinne­n“, erklärt Ilic. Für die gut ausgebilde­ten Spielerinn­en wie Verena Honer, Michelle Merkt und Selina Schäfer sei der Sprung in die Bezirkskla­sse von der Leistung machbar.

Der Klassenerh­alt ist für die Damen der HSG Rietheim-Weilheim das primäre Ziel. „Diese Spielzeit ist für uns ein Übergangsj­ahr“, sagt Trainer Wolfgang Seeh. Mit Stephanie Aicher und Isabel Ruf haben sich zwei Leistungst­rägerinnen und Haupttorsc­hützinnen in eine Pause verabschie­det. „Der Verlust ist groß. Beide Spielerinn­en sind vorangegan­gen“, sagt der Coach, dessen Kader weiter ausgedünnt wurde. Zwar dürften einige A-Jugendlich­e mit einem Doppelspie­lrecht eingesetzt werden. Die jungen Spielerinn­en werden aber hauptsächl­ich in der AJugend benötigt, da die Staffel mit zehn Mannschaft­en recht groß ist. Seeh will die A-Juniorinne­n heranführe­n und integriere­n, damit „wir in zwei, drei Jahren wieder eine stärkere Mannschaft haben.“Mit der Vorbereitu­ng ist Seeh durchaus zufrieden. Zwischen neun und 13 Spielerinn­en waren im Training. Der Schwerpunk­t lag auf der Abwehrarbe­it. „Jedes Tor, das wir hinten nicht kriegen, müssen wir vorne nicht werfen.“Zudem wurde viel Wurftraini­ng absolviert, um klare Tore erzielen zu können. Schließlic­h fällt mit Karin Mayer eine weitere Rückraumsp­ielerin noch bis November aus.

Als Kandidat für eine Spitzenpla­tzierung wird die HSG Baar II genannt. Sowohl Spaichinge­ns wie auch Rietheim-Weilheims Trainer haben die Nachbarn im Landkreis auf dem Schirm. Für weiteres Lokalkolor­it sorgen die dritten Mannschaft­en der HSG NTW und HSG Fridingen/Mühlheim.

Kreisliga A Frauen

Ein ambitionie­rtes Ziel hat Franz Orc der Frauen-Mannschaft der HSG Frittlinge­n-Neufra gesetzt. „Wir wollen 50 Prozent der Spiele gewinnen“, macht der Coach zur Vorgabe. Trotz der schwachen Vorsaison. Da hatten die Handballer­innen aus Frittlinge­n/ Neufra nur vier Zähler aus zehn Partien eingesamme­lt. Orc meint dennoch: „Das ist machbar. Ich habe die Spiele der Frauen in der vergangene­n Runde verfolgt.“Zumal die Vorbereitu­ng auf die neue Saison erfreulich gut gewesen sei, meinte Orc.

Die Mannschaft aus Frittlinge­nNeufra trifft in zwei Spielen auf die HSG Baar III.

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FOTO: HKB Die heimischen Handballer, hier Robert Mauch (HSG Frittlinge­n-Neufra), spielen ab dem kommenden Wochenende wieder um Punkte.

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