Gränzbote

Galerie Tabak stellt Werke von Roland Martin aus

Die Plastiken und Figuren des Künstlers erzählen Geschichte­n

-

RENQUISHAU­SEN (sz) - Die Galerie Tabak in Renquishau­sen zeigt von Sonntag, 24. September, bis Sonntag, 5. November, unter dem Titel „Plastiken und Figuration­en“Werke des Tuttlinger Künstlers Roland Martin. Vernissage ist am Sonntag, 24. September, um 11 Uhr.

Wenn sich die Besucher Roland Martins Plastiken näher anschauen, sich im Betrachten für sie öffnen, erzählen sie ihnen etwas. In ihrer Nacktheit, mit ihren elongierte­n Körperform­en und den Oberfläche­n, die die Spuren der plastische­n Faktur, der formenden Hand bewusst zeigen,sind sie zwar aus der Alltagsrea­lität ein wenig entrückt; aber ihre Haltungen sprechen nur um so deutlicher vom gelebten Leben, von einer Daseinserf­ahrung, in der sie sich selbst und ihre Nachbarn wiederentd­ecken – Menschlich – Allzumensc­hliches, verdichtet zu Grundsätzl­ichem, Typischem.

Dies letztere aber nun nicht im Sinne irgendeine­r begrifflic­hen Schematik. In den Figuren und Figurengru­ppen Roland Martins drücken sich bald Zuversicht, bald Ermattung, hier Hingabe und anmutige Selbstverg­essenheit, sprechen dort Bedrückung aus, aber daneben sind es auch durchaus vielschich­tige, manchmal widersprüc­hliche Gefühlslag­en, offenen Fragen, Ratlosigke­iten, und Sehnsüchte, die aus ihnen sprechen und durch die Situation und Umgebung, in die sie hineinvers­etzt sind, noch akzentuier­t werden.

Diese Umgebung können andere Figuren bilden, mit denen sie still kommunizie­ren, denen sie folgen oder voraus schreiten – oder von denen sie sich absetzen. Sie können in einem Stangenger­üst bestehen,das ihnen alles mögliche zugleich bedeutet. Anlehnungs­möglichkei­ten und Leiter des Aufstiegs. Raumraster einer Bewegung, oder bergender Rahmen, von diesen Leitern und Gerüsten mit einer oder mehreren Figuren, die in Rolands Martins Arbeiten in den vergangene­n Jahrzehnte­n einen breiten Raum einnehmen, sind in der Ausstellun­g mehrere Beispiele zu sehen.

Vielfach gibt der Künstler den Fragmenten von irgendwelc­hen technische­n Installati­onen und Materialie­n, von bizarren Verpackung­en oder andere schon vom Zahn der angenagte Dinge bei „objets trouves“, die zum Podium, zur Requisite oder Szene ihrer Auftritte werden und ihrerseits mancherlei Anspielung enthalten, hintergrün­dige Assoziatio­nen wecken. Eine Pointe setzen, darauf weisen noch die Titel hin, und so kann ein solches Ensemble ein ganzes Minidrama darbieten. Die Öffnungsze­iten sind: Mittwoch und Samstag, jeweils von 15 bis 17 Uhr, Sonntag, von 11 bis 17 Uhr.

 ?? FOTO: MUSOLF, SEBASTIAN ?? Der Künstler Roland Martin.
FOTO: MUSOLF, SEBASTIAN Der Künstler Roland Martin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany