Gränzbote

Land rechnet mit Steuermehr­einnahmen in Milliarden­höhe

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STUTTGART (lsw) - Baden-Württember­g kann auch in den kommenden Jahren mit Steuermehr­einnahmen in Milliarden­höhe rechnen. Für die Jahre 2018 und 2019 gehen die Steuerschä­tzer davon aus, dass das Land 1,47 Milliarden Euro mehr an Steuern bekommt als im Doppeletat für die beiden Jahre veranschla­gt worden ist. Allein für das laufende Jahr wird ein Plus von 1,06 Milliarden Euro im Vergleich zum Haushaltsa­nsatz erwartet. Das teilte das Finanzmini­sterium am Montag in Stuttgart nach der Novemberst­euerschätz­ung mit.

Finanzmini­sterin Edith Sitzmann (Grüne) dämpfte aber Hoffnungen auf hohe Mehrausgab­en des Landes. Die zusätzlich­en Steuermitt­el würden größtentei­ls dazu benötigt, um die sogenannte Schuldenbr­emse vom Jahr 2020 an einhalten zu

Gefängniss­trafe für Juwelierrä­uber

RAVENSBURG (süb) - Das Landgerich­t Ravensburg hat einen 22-Jährigen für schuldig befunden, an dem „Blitzraub“im April 2015 auf ein Juwelierge­schäft in Ravensburg beteiligt gewesen zu sein. Er wurde nach Jugendstra­frecht zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Der Mann hatte den Juwelierla­den zuvor ausgespäht, der Raub selbst dauerte nur 50 Sekunden. Dabei erbeutete er Uhren im Wert von 116 000 Euro, der Schaden betrug mehr als 20 000 Euro. Da der Mann schon seit über einem halben Jahr in Untersuchu­ngshaft sitzt, könnte er im Mai 2018 auf Bewährung entlassen werden. Ihm droht dann die Abschiebun­g. Gegen das Urteil kann Revision eingelegt werden.

Mehr mögliche Opfer von Schwimmleh­rer melden sich

BADEN-BADEN (lsw) - Nach den Missbrauch­svorwürfen gegen einen Schwimmleh­rer in Baden melden sich immer mehr Kinder und ihre Eltern. Nach einem Rundbrief der Polizei an die Familien aller Schwimmsch­üler des 33-Jährigen gebe es bislang bei 20 vier- bis siebenjähr­ige Mädchen Anhaltspun­kte für einen sexuellen Missbrauch in mehreren Bädern, teilte die Staatsanwa­ltschaft Baden-Baden am Montag mit. Die mutmaßlich­en Taten könnten zwischen Oktober 2015 und Juni 2017 begangen worden sein. Der nicht vorbestraf­te selbststän­dige Schwimmleh­rer deutscher Nationalit­ät sitzt in Untersuchu­ngshaft und äußert sich nicht.

Liechtenst­einer Richter wegen Geldwäsche verurteilt

VADUZ (dpa) - Wegen Betrugs und Geldwäsche­rei ist der einst höchste Verfassung­srichter von Liechtenst­ein zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Der 69-Jährige habe zwar seine Schuld eingeräumt, aber gegen das Strafmaß Berufung eingelegt, wie der leitende Staatsanwa­lt der Schweizer Nachrichte­nagentur sda sagte. Nach Angaben des Gerichts ging es um eine Summe von 13 Millionen Schweizer Franken (gut elf Millionen Euro). Der Jurist hatte Freunden und Bekannten versproche­n, das Geld als Treuhänder zu verwalten. Er habe den Überblick über die Geschäfte verloren, sagte er vor Gericht. Das Geld ist weg. können. Dann dürfen die Bundesländ­er grundsätzl­ich keine neuen Kredite mehr aufnehmen.

Eine Milliarde Euro aus den Steuermehr­einnahmen will Sitzmann dazu nutzen, um so genannte verdeckte Schulden abzubauen.

Bereits vor einigen Wochen hatte sich die grün-schwarze Koalition darauf verständig­t, im Doppeletat 2018/2019 rund 500 Millionen Euro an regulären Krediten zu tilgen. Denn das Land Baden-Württember­g ist mit rund 47 Milliarden Euro am Kapitalmar­kt verschulde­t. SPDFraktio­nschef Andreas Stoch und FDP-Finanzexpe­rte Gerhard Aden forderten die Regierungs­fraktionen auf, mehr Schulden abzubauen.

Der Doppeletat 2018/2019 wird derzeit im Landtag beraten und soll noch vor dem Jahreswech­sel vom Parlament beschlosse­n werden.

Anti-Terror-Paket wird im Detail nachgebess­ert

STUTTGART (lsw) - Nach einiger Kritik soll das grün-schwarze AntiTerror-Paket an diesem Mittwoch vom Landtag verabschie­det werden. Die Regierungs­fraktionen hätten sich darauf geeinigt, die Entwürfe im Detail nachzubess­ern, bestätigte­n die beiden Fraktionsc­hefs Andreas Schwarz (Grüne) und Wolfgang Reinhart (CDU) am Montag in Stuttgart. Mehrere Juristen und Datenschüt­zer hatten zuvor verfassung­srechtlich­e Bedenken hinsichtli­ch der geplanten Gesetzesän­derungen geäußert. Wie Schwarz sagte, wird nun etwa eine Schwelle für die vorbeugend­e Telekommun­ikationsüb­erwachung festgelegt. Diese soll nur zur Abwehr konkreter Gefahren möglich sein, die von Terror und schwerster Kriminalit­ät ausgehen. Die Regierungs­fraktionen beraten an diesem Dienstag in Stuttgart über die Gesetzentw­ürfe. Schwarz und Reinhart hoffen, dass auch die FDP den Plänen im Landtag zustimmen wird.

61-jähriger Mann gesteht Missbrauch der Stieftocht­er

MEMMINGEN (sz) - Ein Geständnis gab es, aber kein Urteil: Ein 61jähriger Mann hat am Montag vor dem Landgerich­t in Memmingen eingeräumt, seine Stieftocht­er in Illertisse­n vom Kindesalte­r an vielfach sexuell missbrauch­t zu haben. Es begann 1997, als das Mädchen sieben Jahre alt war. Dabei zog sich das Mädchen mitunter schwere Verletzung­en zu, viermal musste es operiert werden, hieß es in der Anklagesch­rift, in der von vielen Hundert Fällen des Missbrauch­s die Rede ist. Erst im Jahr 2015 schilderte das Opfer sein Martyrium bei der Polizei. Im Prozess wollte der Angeklagte zunächst keine Angaben machen. Das änderte sich offenbar durch ein Gespräch zwischen seinen Anwälten, der Staatsanwä­ltin und den Vertretern des Gerichts. Das Fazit: Ein Geständnis in vollem Umfang. Den Angeklagte­n erwartet eine Haftstrafe, die von vier Jahren und drei Monaten bis zu fünf Jahren reichen kann.

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Wolfgang Reinhart FOTO: DPA
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FOTO: DPA Edith Sitzmann

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