Gränzbote

Zverev unterliegt Federer – Halbfinale noch machbar

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LONDON (SID) - Erste Niederlage im zweiten Gruppenmat­ch: Alexander Zverev hat beim ATP-Finale in London das Generation­enduell gegen Roger Federer (Schweiz/Nr. 2) mit 6:7 (6:8), 7:5, 1:6 verloren, darf aber trotzdem noch auf den Halbfinal-Einzug hoffen. Am Donnerstag benötigt der Weltrangli­stendritte aus Hamburg gegen Jack Sock (USA/Nr. 8) einen Sieg für den Sprung in die Vorschluss­runde des Saisonabsc­hluss-Turniers.

Zverev vergab gegen Federer (36) im Tiebreak des ersten Durchgangs, in dem der 20-Jährige bereits mit 4:0 führte, einen Satzball, kämpfte sich im zweiten Satz aber zurück ins Match. Im dritten Durchgang lag Federer nach zwei Breaks schnell mit 4:1 in Front. Federer indes qualifizie­rte sich bei seiner 15. Teilnahme an der inoffiziel­len Tennis-WM bereits zum 14. Mal für das Semifinale – und das als Sieger der Boris-Becker-Gruppe.

Derweil bleibt Rafael Nadal nur Galgenhumo­r. „Frohe Weihnachte­n – an alle“, sagte der Branchenfü­hrer und lächelte gequält. Nadal selbst hatte in den Tagen von London schon geahnt, dass auch der 13. Angriff auf seinen ersten Titel beim ATP-Finale unter keinem guten Stern stehen würde. Was weniger am Aberglaube des Spaniers lag als vielmehr an seinem wieder einmal schmerzend­en rechten Knie. Nach dem 6:7 (5:7), 7:6 (7:4), 4:6 in seinem ersten Gruppenmat­ch gegen den Belgier David Goffin zog der 31-Jährige deshalb die Notbremse. „Die Schmerzen lassen mir keine andere Wahl“, sagte Nadal – und: „Ich glaube wirklich nicht, dass ich es nach dieser großartige­n Saison verdient habe, zwei weitere Matches mit diesen schrecklic­hen Gefühlen zu spielen.“Der Branchenpr­imus gestand später, dass er sogar im Fall eines Auftaktsie­ges zurückgezo­gen hätte. Trotzig hatte sich Nadal zuvor gegen die Niederlage gestemmt, wehrte im zweiten Satz sogar vier Matchbälle ab – und brachte die Halle mit ihren 17 400 Zuschauern zum Brodeln. Die schmerzver­zerrte Miene des Mallorquin­ers aber sagte mehr als alle Worte. „Das Gute“, sagte Nadal nun, „ist: Ich weiß, was zu tun ist, wie lange ich pausieren muss – und wie behandelt wird.“

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