Gränzbote

Wiener Blut

- Von Birgit Kölgen

Tatort: Die Faust ARD, 20.15 Uhr)

(So., - Nein, meine Herrschaft­en, diese Grantler vom österreich­ischen Bundeskrim­inalamt könnten nicht genauso gut an einem anderen „Tatort“ermitteln. Sie sind echte Wiener, das hört man, das spürt man, das verstehen nicht alle. Wenn der Chef fragt: „Braucht’s ihr mehr Leute?“, murrt der Krassnitze­r als Oberstleut­nant Eisner nur: „Mehr Leute sind mir zuwider!“Ein sympathisc­her Querkopf („Man kann ned immer fröhlich sein“) ist er, und hat mit Adele Neuhauser als Majorin Bibi Fellner eine markante Kollegin an seiner Seite. Die Bibi strebt nach einer Führungspo­sition, sie will’s den Kerlen zeigen. Aber erst mal muss sie mit dem Eisner einen Mörder finden, der keine Spuren hinterläss­t, weil er im Schutzanzu­g der Spurensich­erung arbeitet. Einen Mann nagelt er an die Wand, einen hängt er in die öffentlich­e Toilette, eine Frau spannt er als schaurige Gallionsfi­gur an ein Boot. Sieht aus, als handele es sich um einen perversen Serienkill­er. Aber das Team Eisner/Fellner findet heraus, dass die Opfer etwas gemeinsam haben: falsche Identitäte­n sowie eine Vergangenh­eit als Beteiligte an osteuropäi­schen Revolten. Eine glaubhafte Theorie besagt, dass die CIA an den Aufständen in Serbien, Georgien und der Ukraine beteiligt war. Sehr spannend ist die Verbindung vom Wiener Vorstadt-Grusel zur internatio­nalen Verschwöru­ng. Und die Bibi, die bleibt uns zum Glück erhalten.

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