Zweierlei Maß
Zum Artikel „ Michael Kohlhaas vom Bodensee“( 7.4.):
Die Wut von Gerhard Knötzsch über die Vorwürfe an Jürgen Resch und die Deutsche Umwelthilfe kann ich verstehen. Mit Umweltzerstörung und Waffenhandel soll man Geld verdienen dürfen, aber nicht mit dem Kampf für Umwelt und Gesundheit? Auch nicht, wenn man das Geld wieder für diese Ziele einsetzt? Wie abwegig ist das denn!
Ohne Reschs Umwelthilfe würde ja in Sachen Diesel und Stickoxide gar nichts vorangehen, weil Autoindustrie und Bundesregierung mauern. Die Autobauer haben das Geld für die Nachrüstung. Sie sind aber nicht bereit, es dafür auszugeben. Zudem verlangen sie eine steuerfinanzierte Absatzförderung für Elektroautos, bevor sie auf diesem Gebiet Substanzielles unternehmen. Und die Infrastruktur soll vom Staat gestellt werden. Wie gesagt, wenn Autokonzerne Geld verdienen wollen, ist das nicht anrüchig, nur wenn Umweltschützer das tun.
Es ist zu begrüßen und dringend notwendig, dass sich einer traut, das Hintertürchen zu versperren, das Politiker, sei es in der EU oder in der Bundesregierung, den Herstellern geöffnet haben. Regeln sind einzuhalten – das weiß doch eigentlich jeder. Warum soll das für die Autoindustrie nicht gelten?
Der BUND, den Daimler-Sprecher Howe „glaubwürdiger“findet als die Umwelthilfe, fordert genau dasselbe wie diese. Nur dass es der Umwelthilfe auch gelungen ist, wirksamen Druck aufzubauen.
Dr. Eduard Belotti, Augsburg
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