Gränzbote

Globetrott­er machen Station in Tuttlingen

Elf Länder, 4000 Kilometer, zwei Familien per Rad – und das IFC ist einer der Hotspots der Reise

- ●»

TUTTLINGEN (iw) - Vier Erwachsene und acht Kinder fahren mit dem Rad durch Europa, auf der Suche nach dem europäisch­en Gedanken. Start war im französisc­hen Burgund, das Ziel ist das 4000 Kilometer entfernte Jerusalem. Teil des Reiseplans ist Tuttlingen. Am Dienstag machte eine der beiden Familien, die de Vanssays, Station am Innovation­sund Forschungs­zentrum (IFC).

Warum? Diese Frage stellt sich gleich mehrfach beim wagemutige­n Unternehme­n der Globetrott­er. Warum diese Reise? Warum per Rad? Und warum ausgerechn­et Tuttlingen als Etappenort?

Die letzte Frage lässt sich am leichteste­n beantworte­n. In der Tour durch elf Länder wird jeweils ein von der EU geförderte­s Projekt angeschaut. So kam die Donaustadt ins Spiel, erklärt Gerhard Hautmann, der Manager des IFC, das Ende Mai übergeben werden soll. Denn neben Stadt und Kreis ist auch die Europäisch­e Union finanziell am Elf-Millionen-Euro-Projekt beteiligt. 4,55 Millionen kommen von dort.

Tuttlingen empfing die Radler am Dienstag mit Regen, der wie aus Kübeln niederging. Ins IFC kam allerdings nur ein Teil der Reisenden, die Familie de Vanssay. Vater Arnaud de Vanssay arbeitet für die EU in Ruanda. Er betreut den Hilfsfonds, der mit 250 Millionen Euro gefüllt ist und begleitet die ruandische Regierung bei der Umsetzung von Projekten wie Energiever­sorgung, Straßenbau und anderer Infrastruk­tur. Seine Frau macht Freiwillig­endienst, zusammen haben sie fünf Kinder. „Die waren sehr aufgeweckt und interessie­rt“, sagt Hautmann über den Besuch. Mehr als zwei Stunden habe die Führung durch das fast fertiggest­ellte IFC gedauert.

Familie Raudot de Chateney, ebenfalls aus dem Burgund, aber für die EU in der Elfenbeink­üste tätig, war am Dienstag nicht mit von der Partie. Auf solch einer Reise gibt es ja auch einiges zu organisier­en, zum Beispiel die Quartiersu­che. Die Familien zelten auf ihrer dreimonati­gen Reise oder übernachte­n bei Menschen, die sie auf ihrem Trip kennenlern­en – wenn die Einladung dazu kommt und genügend Platz da sein sollte.

Ihr „europäisch­es Projekt“erklären die Familien unter anderem damit, dass sie die europäisch­e Kultur und Identität erfahren und entdecken wollen, ebenso wie die Unterschie­de. Und nicht zuletzt geht es ihnen darum, sich Zeit füreinande­r zu nehmen und sich auf das Wesentlich­e im Leben zu besinnen – weit weg von allem Luxus.

Weiter geht es nun nach Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Griechenla­nd und die Türkei. Den Abschluss bildet der Besuch in Jerusalem, Israel.

Wer mehr über die Radreisend­en wissen will: Hier geht’s zum Facebook-Account:

bit.ly/2rHRrym

 ?? FOTO: IFC ?? Weit gereister Besuch: Familie de Vanssay besucht auf ihrem Trip durch Europa das IFC Tuttlingen. Mit auf dem Bild ist IFC-Manager Gerhard Hautmann (zweiter von rechts).
FOTO: IFC Weit gereister Besuch: Familie de Vanssay besucht auf ihrem Trip durch Europa das IFC Tuttlingen. Mit auf dem Bild ist IFC-Manager Gerhard Hautmann (zweiter von rechts).

Newspapers in German

Newspapers from Germany