Gränzbote

Weilheim bekommt einen neuen Kindergart­en

Geplanter Baubeginn ist 2019 – Kinder ziehen vorübergeh­end in das Alte Schulhaus

- Von Alexandra Schneid

● RIETHEIM-WEILHEIM - Der Kindergart­en Weilheim wird abgerissen und neu gebaut. Das haben die Gemeinderä­te am Dienstagab­end einstimmig beschlosse­n. Baubeginn für das Projekt soll nächstes Jahr sein.

Architekt Joachim Bühler stellte den Räten und einer Vielzahl interessie­rter Bürger in der Sitzung die Pläne und Kosten für die Sanierung und Anbau denen für Abriss und Neubau gegenüber. Die Ausstattun­g der Räume ist bei beiden Varianten sehr ähnlich. Im Gegensatz zum Anbau könnte bei dem Neubau nochmals erweitert werden, falls der Platz zu knapp werden würde. Auch bietet der Garten bei einem Neubau mehr Platz zum Spielen.

Unterschie­de gibt es auch bei den Kosten. Die Sanierung mit Anbau kostet abzüglich der Förderung 2,1 Millionen Euro und damit rund 376 000 Euro weniger als ein Abriss mit Neubau. Abzüglich des Zuschusses verbleiben Kosten in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro. Die Kosten für die Übergangsl­ösung – die Kinder kommen vorübergeh­end im Alten Schulhaus unter – sind laut Bürgermeis­ter Jochen Arno noch nicht eingerechn­et.

Die Pläne für den Neubau sehen im Erdgeschos­s unter anderem eine Küche, Wickelplät­ze und WCs vor. Die Leiterin soll ihr Büro an einem zentralen Platz haben. Im Erdgeschos­s werden zwei Kleinkindg­ruppen untergebra­cht. Im Obergescho­ss finden neben den Regelgrupp­en unter anderem ein Bewegungsr­aum und Personalrä­ume Platz. „Der vordere Bereich kann noch aufgestock­t werden“, erläutert der Architekt eine Erweiterun­gsmöglichk­eit des Kindergart­ens und hebt einen weiteren Vorteil des Neubaus hervor: „Man hat mehr Nutzfläche.“

Dass der Platz gebraucht wird, zeigt Hauptamtsl­eiterin Sandra Neubauer anhand der Kinderzahl­en der Gemeinde. „Wir haben momentan starke Jahrgänge“, sagte sie. Es ergebe sich ein Engpass bei der Betreuung von Kleinkinde­rn. Hinzu kommt, dass der Kindergart­en in Rietheim voll ist.

Steigende Anforderun­gen

Jürgen Bacher äußerte seine Bedenken zum Kindergart­enneubau: „Die Lösung passt nicht. Ich weiß nicht, ob wir auf dem Holzweg sind.“Er betonte mehrfach, dass die Planungen auf „hohem Niveau“seien. Man müsse sich mehr Gedanken machen. Er fragte, ob der Kindergart­en in Weilheim nur für zehn Plätzen mehr gebaut werde.

Neubauer und Arno verneinten. Die Hauptamtsl­eiterin ergänzte, dass zusätzlich zu den zehn Plätzen mehr auch die Kinder ab einem Jahr aufgenomme­n würden. Und der Bürgermeis­ter fügte hinzu, dass der bestehende Kindergart­en sowieso sanierungs­bedürftig sei.

Tobias Bacher erinnerte in der Sitzung, dass sich der Gemeindera­t seit bereits vier Jahren mit dem Thema befasse und etliche Entwürfe vorgestell­t worden seien. Man habe sich durchaus Gedanken über eine gute Lösung gemacht. Gaby Kupferschm­id betonte, dass die Anforderun­gen an Kindergärt­en in den vergangene­n Jahren gestiegen sind und sicher weitere hinzukomme­n werden. „Da brauchen wir nicht diskutiere­n, ob es einen Raum braucht oder nicht.“

Gemeindera­tskollegin Cornelia Kupferschm­id befürworte­te den Neubau. Damit sei man flexibler. Arno mahnte an, bald in die Pötte zu kommen. Schließlic­h müsste der Zuschussan­trag gestellt werden. Er hofft, dass der Neubau in einem Jahr Bauzeit abgeschlos­sen werden kann.

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FOTO: ARCHIV Der Kindergart­en in Weilheim wird abgerissen. An gleicher Stelle soll ein neuer Bau entstehen.
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