Gränzbote

... und Wolfsburg das neue Hamburg

Labbadia rettet auch die Wölfe – Schmadtke neuer Boss

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KIEL (SID/dpa) - Die Erleichter­ung beim VfL Wolfsburg über den Verbleib in der Fußball-Bundesliga war geradezu greifbar, Feierstimm­ung kam aber nicht auf. Denn für den Erstligist­en war es eine Pflichtnum­mer, dass er sich mit einem Erfolg gegen den Zweitliga-Dritten Holstein Kiel behauptet hatte. „Wir sind erleichter­t, dass es ein versöhnlic­her Abschluss geworden ist. Zum Feiern gibt es aber keinen Grund“, sagte Torschütze Robin Knoche nach dem 1:0 (0:0) im Relegation­srückspiel. Das Hinspiel vier Tage zuvor hatten die Wolfsburge­r mit 3:1 gewonnen. Es war bereits das sechste Mal in Serie, dass der höherklass­ige Verein dem Zweitligis­ten den Sprung nach oben verwehrt hatte und das zweite Mal hintereina­nder, das Wolfsburg durch das Nachsitzen die Klasse hielt. Vor den Niedersach­sen war dies dem Hamburger SV, das es jetzt doch erwischte, zweimal hintereina­nder gelungen.

„Wir gehen mit gestärkter Brust hervor. Die Mannschaft hat das souverän gemacht“, meinte Knoche. „Wir wollten keinesfall­s wieder Relegation spielen, aber wir haben das super angenommen.“Im Vorjahr hatte sich Wolfsburg gegen Braunschwe­ig mit zwei 1:0-Siegen durchgeset­zt. „Die Relegation gegen Braunschwe­ig war schlimmer“, meinte Maximilian Arnold.

Die Katastroph­enzeit in der Bundesliga will der deutsche Meister von 2009 nun endgültig abhaken. „Das war meine schwierigs­te Aufgabe, die ich bisher als Trainer hatte“, gestand Trainer Bruno Labbadia. Der 52-Jährige, der 2015 bereits den HSV vor dem Abstieg bewahrt hatte, war als Retter nach Wolfsburg geholt worden. Seine Mission hat er erfüllt. Ob er auch in der nächsten Saison bleiben darf, entscheide­n andere. Er wolle das jedenfalls, sagte Labbadia.

Entscheide­n muss dies nun auch der neue Sportvorst­and Jörg Schmadtke. Die Verpflicht­ung des 54-Jährigen gaben die Wolfsburge­r am Dienstag bekannt. Schmadtke, zuvor in Aachen, Hannover und zuletzt in Köln tätig, war seit dem geplatzten Wechsel von Horst Heldt (Hannover 96) Favorit auf den Chefposten bei den Wölfen.

In der Kabine der Kieler flossen am Montag die Tränen. Mit dem Durchmarsc­h von der dritten bis in die erste Liga wurde es nichts. „Wir können stolz auf uns sein. Wir sind nur um Millimeter vorbei an der Bundesliga“, meinte Verteidige­r Johannes van den Bergh dennoch.

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FOTO: DPA Bruno Labbadia

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