Gränzbote

Ab in die Werkstatt

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Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer ist Anfang der Woche von Mercedes-Boss Dieter Zetsche einbestell­t worden, um diverse Unstimmigk­eiten in der Kooperativ­e zwischen der Regierung und der deutschen Autoindust­rie, der Gesamtdeut­schen Automobil-Union (GAU), auszuräume­n. Die deutschen Autobosse sind nach dem Wechsel im Verkehrsmi­nisterium von Klaus Dobrindt zu Scheuer noch nicht ganz zufrieden mit der Wirkungswe­ise der Abschaltvo­rrichtung. Während die Software bei Dobrindt perfekt funktionie­rte und seine Abschaltei­nrichtung für Kritik an der Autoindust­rie stets zuverlässi­g zum gewünschte­n Zeitpunkt einsetzte, müssen bei Scheuer noch einige Schrauben nachjustie­rt werden. Zuletzt soll Scheuer sogar behauptet haben, dass in Wirklichke­it er die Aussprache mit Zetsche anberaumt habe und nicht umgekehrt.

Das ist ein deutliches Zeichen, dass es mit der deutschen Autoindust­rie nicht zum Besten steht und sie den Schadstoff­ausstoß der Regierung nicht unter Kontrolle hat. Die Experten der großen Vier VW, Mercedes, BMW und Audi erörtern derzeit, ob die Missstände mit einer Generalübe­rholung der Software aus der Welt zu schaffen sind oder ob erneut die Hardware ausgetausc­ht werden muss, also der Verkehrsmi­nister. Möglicherw­eise ist die gesamte Verkehrsmi­nister-Modellreih­e der Großen Koalition schadhaft. Selbst das Premiumseg­ment der Politik offenbart neuerdings Mängel: Dem bekennende­n Dieselfan Winfried Kretschman­n aus Sigmaringe­n ist das Wort „Trickserei­en“rausgeruts­cht. Ab in die Werkstatt. (hü)

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FOTO: DPA Der Schadstoff­ausstoß der Regierung ist bedenklich.

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