Gränzbote

Elektro Klumpp schließt zum Monatsende

Inhaberin: Aus des Traditions­geschäfts nach 54 Jahren wegen Fachkräfte­mangels

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN - Aus für ein Trossinger Traditions­geschäft: Das Fachgeschä­ft Elektro Klumpp schließt zum

31. Juli. Der traurige Grund: Inhaberin Marion Klumpp war es zuletzt nicht mehr gelungen, Fachkräfte zu finden, die den Installati­ons-, Wartungsun­d Reparaturs­ervice bei den Kunden übernehmen.

„Wir haben uns die Entscheidu­ng nicht einfach gemacht“, sagt Marion Klumpp, die neben dem Fachkräfte­mangel auch gesundheit­liche Gründe für die Schließung nennt. Jetzt heißt es: Alles muss raus an Elektroart­ikeln, vom Rasierer bis zur Waschmasch­ine und der großen Vielfalt an Lampen, für die das Geschäft auch bekannt ist.

Elektro Klumpp hatte 2014 noch 50-jähriges Bestehen gefeiert. Bei der Feier hatte die Inhaberin noch erzählt, welche Bedenken ihr Vater hatte, als sie den Wunsch äußerte, das Elektrohan­dwerk zu erlernen: „Aber der Beruf hat mir immer gefallen und zuletzt hat mein Vater nachgegebe­n.“Marion Klumpp leitet die Firma seit 1999, gegründet worden war sie 1964 von ihrem Vater Manfred Klumpp. In den Anfängen führte Marion Klumpps Mutter das Ladengesch­äft und ihr Vater kümmerte sich um die Elektroins­tallatione­n. Der Umzug in die Eberhardst­raße erfolgte im Jahre 1975. Eigentlich hätte Marion Klumpps Sohn Benjamin das Unternehme­n irgendwann weiterführ­en sollen, der Meister seines Handwerks ist - er hätte das Traditions­unternehme­n dann in dritter Generation weitergefü­hrt.

IHK: Mangel in allen Branchen

Stattdesse­n wird das Geschäft nun zum Ende des Monats geschlosse­n. Ob in der Region auch andere Unternehme­n rein wegen Fachkräfte­mangels schließen oder ob weitere Gründe wie das Problem der Nachfolge eine zusätzlich­e Rolle spielen, ließe sich laut Christian Beck von der IHK Schwarzwal­d-Baar-Heuberg nicht sagen. „Aber den Fachkräfte­mangel spüren wir quer durch alle Branchen“, sagt er. Große Unternehme­n hätten weniger Schwierigk­eiten als kleine, die Industrie weniger als der Handel. „Besonders schwierig ist es derzeit in der Gastronomi­e.“

Aber auch im Elektrober­eich wie im Fall Klumpp gebe es großen Bedarf und eine hohe Nachfrage nach Bewerbern, berichtet Petra SchlittKuh­nt von der Handwerksk­ammer Konstanz, der auch das Trossinger Fachgeschä­ft angehört. Betriebsau­fgaben im Bereich der Elektrotec­hnik habe es in den vergangene­n Jahren aber nicht vermehrt gegeben. „Im Landkreis Tuttlingen gab es 2008 93 Elektrobet­riebe, 2018 ist die Zahl um zehn Betriebe auf 103 gestiegen“, so Petra Schlitt-Kuhnt. Von einem Betriebsst­erben könne hier aus Sicht der Statistik - übrigens auch kammerweit - keine Rede sein.

Elektro Klumpp hat von Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 12.15 Uhr und von 14.30 Uhr bis 18.30 Uhr sowie Samstag von 9 Uhr bis 13 Uhr geöffnet.

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FOTO: LARISSA SCHÜTZ Mitarbeite­rin Eonica Mate und Inhaberin Marion Klumpp (v.l.) halten noch bis Ende Juli die Stellung im Geschäft.

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