Lüpertz will dankbar sein
Er bietet Karlsruhe U-Bahn-Kunst an
Von der lärmenden Großbaustelle zum Gesamtkunstwerk: Geht es nach einer privaten Initiative, haben die Karlsruher in vier Jahren nicht nur eine schöne neue U-Bahn, sondern auch eine Kunstmeile im Untergrund, die 365 Tage im Jahr geöffnet ist und bundesweit Publikum anziehen könnte. Markus Lüpertz, prominenter Gegenwartskünstler, will sieben unterirdische Haltestellen in der City mit 14 großformatigen Keramiktafeln bestücken – eine Art Geschenk des exzentrischen Malerfürsten für die Stadt, in der seine Kinder groß geworden sind. Gleichzeitig gilt: Es besteht noch Redebedarf. Am Dienstag will der Gemeinderat über das Projekt entscheiden.
„Es geht um ein Jahrhundertwerk“, sagt Initiator Anton Goll, der langjährige Chef der traditionsreichen Keramik-Manufaktur Majolika. „Die Stadt erhält die Kunstwerke quasi geschenkt.“Das Projekt soll durch Spenden und Sponsoren finanziert werden. Lüpertz würde „weitgehend unter Verzicht seines Künstlerhonorars“die Wandreliefs in der Staatlichen Majolika fertigen – was der seit Jahren kriselnden Manufaktur einen lukrativen Großauftrag sichern würde. So könnte das Projekt aussehen: In den unterirdischen Stationen sollen auf jeder Seite Tafeln mit einer Größe von zwei mal viereinhalb Meter installiert werden. Thema: „Genesis – 7 Tage des Herrn“; die Schöpfungsgeschichte verdichtet auf sieben Haltestellen. Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde – und Lüpertz für die neue Karlsruher U-Bahn die Kunst. Der frühere Düsseldorfer