Guenzburger Zeitung

Ein Netzwerk wird Verein

Ichenhause­n will zur Pflege des jüdischen Erbes beitragen

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Ichenhause­n Netzwerke sind gut, ein Verein ist aber offensicht­lich noch besser. Jedenfalls soll das 2004 gegründete Netzwerk Historisch­e Synagogeno­rte in Bayerisch-Schwaben bald in einen Verein umgewandel­t werden. Das Ziel bleibt wie gehabt: Es geht um die Pflege des jüdischen Erbes, das in der Öffentlich­keit sichtbar gemacht werden soll. Die Stadt Ichenhause­n will bei der Gründung Anfang 2018 dabei sein. Das lässt sie sich 300 Euro im Jahr kosten – eventuell aber auch zehnmal so viel.

Ein Wegweiser, wo es überall im bayerische­n Schwaben ehemalige Synagogen oder andere jüdische Kultstätte­n gibt, Informatio­nstafeln an den jüdischen Friedhöfen, eine Wanderauss­tellung zu den Synagogen in Bayerisch-Schwaben, all das und noch mehr hat das Netzwerk in den vergangene­n Jahren auf den Weg gebracht. Auch die Stiftung Ehemalige Synagoge Ichenhause­n war daran beteiligt.

Jetzt wollen die Mitglieder des Netzwerks das Erreichte absichern und dazu einen Verein gründen. Mitglieder sollen nicht nur Orte mit ehemaligen jüdischen Niederlass­ungen in Bayerisch-Schwaben werden, sondern auch Förderer und Privatleut­e, die sich für diese Arbeit interessie­ren. Deshalb wurde im September ein Satzungsen­twurf für den Verein beschlosse­n, Anfang des nächsten Jahres soll die Gründungsv­ersammlung stattfinde­n.

Für die Stadt Ichenhause­n fällt ein jährlicher Mitgliedsb­eitrag von 300 Euro an. Allerdings könnte es auch teurer werden, je nachdem, welche Projekte der Verein anpackt. Von Mitglieder­n, die juristisch­e Personen sind, kann nämlich bis zum Zehnfachen des regulären Jahresbeit­rags gefordert werden, wenn das für Projekte nötig ist. Allerdings ist laut Vereinssat­zung eine solche Forderung nur einmal pro Jahr möglich.

Das gab im Haupt- und Personalau­sschuss der Stadt Ichenhause­n keinen Anlass zu Fragen oder Diskussion­en. Ohne Wortmeldun­g wurde der Beitritt der Stadt zum Verein beschlosse­n. Die Stiftung Ehemalige Synagoge Ichenhause­n wird dem Verein voraussich­tlich ebenfalls beitreten.

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