„Das passt nicht“
Bauvoranfrage für zwei Mehrfamilienhäuser und ein Doppelhaus an der Weißenhorner Straße in Autenried wurde im Ausschuss abgelehnt
Autenried Neuer Wohnraum ist gut, wenn dabei auch noch eine Baulücke im Ort genutzt wird, noch besser. Dennoch hat der Bauausschuss der Stadt Ichenhausen die Bauvoranfrage für zwei Sechsfamilienhäuser und ein Doppelhaus an der Weißenhorner Straße in Autenried einstimmig abgelehnt.
Ein Unternehmen aus Großaitingen will zwei Sechsfamilienhäuser mit Erdgeschoss, Obergeschoss und ausgebautem Dachgeschoss unter einem Satteldach bauen, dazu ein Doppelhaus mit Erdgeschoss und ausgebautem Dachgeschoss unter einem Walmdach. Für jede Wohnung sind eine Garage und ein Stell- platz vorgesehen, macht insgesamt 28. Die Fläche liegt im Innenbereich, es gibt keinen Bebauungsplan. Also hat die Stadt laut Baugesetzbuch, Paragraf 34, zu prüfen, ob die Erschließung (Straße, Wasser, Kanal) gesichert ist, ob die Art der baulichen Nutzung und auch das Maß der baulichen Nutzung in die Umgebung passen. Die ersten beiden Aspekte waren schnell abgehakt: passt.
Beim dritten Aspekt, dem Maß der baulichen Nutzung, jedoch hakte es. Nicht nur Bürgermeister Robert Strobel hat große Bedenken. Das Dachgeschoss mit einer Kniestockhöhe von 85 Zentimetern müsse man als Vollgeschoß werten, sagte er im Ausschuss. „Wow! Ham- merhart! Megamäßig!“, sagte Dritter Bürgermeister Hubert Schuler, und das war nicht unbedingt ein Ausdruck von Begeisterung.
Auch wenn er es schätze, dass jemand in den Wohnungsbau investiert und dazu innerörtliche Baulücken nutzt, so passe das Projekt doch nicht nach Autenried. Es sei zu massiv, sagte Schuler, und erinnere ihn an Projekte, die besser in eine städtische Umgebung passen, wie das neu gestaltete Bären-Areal oder das ehemalige Sky-Areal in Ichenhausen, das derzeit ebenfalls bebaut wird.
Zudem sei nach dem Abbruch eines kleineren Bauernhauses auf dem Grundstück an der Weißenhorner Straße in Autenried ein schöner Garten entstanden, „eine Art grüne Lunge“für den Stadtteil, argumentierte Schuler.
„Zu verdichtet“, sagte auch Stadtrat Ottmar Sauter zu der Bauvoranfrage und sprach zugleich mögliche Probleme mit dem Immissionsschutz an, weil sich nicht weit von dem Areal die Brauerei und ein Schweinestall befinden. Darauf werde die Stadt auf jeden Fall hinweisen, kündigte Bürgermeister Strobel an. Der Ichenhauser Bauausschuss hat die Bauvoranfrage einstimmig abgelehnt. Allerdings könnte das Landratsamt, erklärte Strobel auf die Frage von Stadtrat Georg Abt, das verweigerte Einvernehmen der Stadt Ichenhausen ersetzen.