Wird auch künftig aufbegehrt?
Aus der Not eine Tugend gemacht haben die Burgavia, die Handschuhmacher, die Stadtsoldaten und der Trommler-Albert am Morgen des Rosenmontags. Nachdem die Sorge groß war, dass wegen der Verlegung der Kinderbrotspeisung auf den Rußigen Freitag jetzt nichts mehr los ist in der Stadt, stellten sie ein eigenes Faschingstreiben auf die Beine und brachten Leben in die Stadtstraße. Dafür gebührt ihnen ein großes Lob. Schade ist, dass zu der Zeit nicht viele unterwegs waren und etwas davon mitbekamen, und dass doch nur wenige Läden geöffnet hatten.
Über die Verlegung der Kinderbrotspeisung mag man denken wie man will. Dafür kann sprechen, dass mehr Kinder dabei sind – auch wenn es „nur“die Grundschüler sind – und sie auf den Geschmack kommen, sodass sie künftig auch abseits der schulischen Veranstaltung dabei sein wollen und den Brauch so mit Leben füllen. Dagegen kann argumentiert werden, dass die Tradition zumindest seit einigen Jahrzehnten fest zum Rosenmontag gehört. Wie dem auch sei: Über das Thema wird weiter leidenschaftlich diskutiert, und es zeigt, dass viele in der Stadt nicht mehr wollen, dass wichtige Entscheidungen hinter verschlossenen Türen getroffen werden und die Öffentlichkeit vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Das muss endlich respektiert werden. Und vielleicht begehren die Burgauer künftig auch bei anderen wichtigen Themen auf.