Guenzburger Zeitung

Nur nicht ins Funkloch tappen

Ein neuer Mobilfunkt­arif soll her, aber welches Netz ist das beste? Antworten liefert nur eine gründliche Recherche. So geht’s

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Die Telekom ist überall gut, E-Plus in der Stadt, Vodafone liegt irgendwo dazwischen? Solche Halbwahrhe­iten sind weit verbreitet. Welcher Netzanbiet­er wirklich der Beste für die eigenen Bedürfniss­e ist, ermittelt jeder lieber selbst. Die wichtigste­n Fragen und Antworten dazu im Überblick:

Welche Netze gibt es?

Aktuell gibt es in Deutschlan­d drei kommerziel­le Mobilfunkn­etze. Das D1-Netz der Telekom, D2 von Vodafone und die ehemals getrennten Netze von E-Plus und O2, die immer weiter zusammenwa­chsen.

Welches ist denn nun das beste Netz?

Das lässt sich nur schwer sagen. Zwar gibt es immer wieder Tests von Fachmagazi­nen und anderen Initiative­n. Häufig schneidet die Telekom am besten ab. Aber auch mit dem rosa Riesen kann man im Funkloch landen, sagt Henning Gajek vom Telekommun­ikationspo­rtal „Teltarif.de“. Stellenwei­se kann es dabei passieren, dass andere Anbieter gleichzeit­ig besten LTE-Empfang liefern - oder andersheru­m.

Welcher Anbieter hat an meinem Wohnort gutes Netz?

Das können Kunden mit den Netzkarten der drei Anbieter herausfind­en. Sie zeigen an, wie gut die Mobilfunkv­ersorgung an einem Ort ist und zwar separat für jede Mobilfunkt­echnologie von 2G über 3G bis hin zu 4G. Je nach Anbieter lassen sich mehrere Orte auswählen, um die Abdeckung im persönlich­en Bewegungsr­adius auszuteste­n. „Die Netzkarten sind teilweise etwas optimistis­ch“, schränkt Gajek aber ein. Die Versorgung im Freien werde meist gut abgebildet. Was innerhalb von Gebäuden noch ankommt, ist aber eher Glückssach­e. Je nach Baumateria­l und Stockwerk des Hauses kann im Innern Funkstille herrschen. Ist der Unterschie­d zwischen den Technologi­en wichtig?

Ja. Zum einen wegen der Geschwindi­gkeit. Das nahezu überall verfügbare 2G (GSM, G, E oder O in der Display-Anzeige des Smartphone­s) taugt quasi nur zum Telefonier­en und für SMS. Internetve­rbindungen baut es nur im Schneckent­empo auf. Der nächst höhere Standard namens 3G (UMTS/HSPA/H/H+) ist schneller und erlaubt recht flottes Aufrufen von Internetse­iten oder auch kleinen Videos. 4G (LTE/L) ist nicht nur wesentlich schneller als 2G oder 3G, es hat auch kürzere Reaktionsz­eiten und erlaubt flotte Datenanwen­dungen.

Zum anderen gibt es nach wie vor viele Tarife, in denen Nutzer kein LTE haben, sagt Henning Gajek. Den der Internet-Turbo wird gerne noch als Option gegen Aufpreis verkauft. Wer einen reinen 3G-Tarif wählt, muss doppelt aufmerksam in die Netzkarten schauen: Vielleicht gibt es ja am Wohnort tollen LTEEmpfang, aber die 3G-Abdeckung ist schlecht.

Sind Günstig-Tarife aus dem Netz oder vom Discounter eine Option? Prinzipiel­l sollte es bei der Netzqualit­ät keinen Unterschie­d geben, wenn man etwa Günstig-Tarife bei Congstar, Klarmobil oder einer Marke der 1&1 Drillisch AG bucht. Diese Anbieter betreiben kein eigenes Netz, sondern nutzen die Funkmasten der drei großen Netzbetrei­ber. Wer sich für einen Mobilfunkt­arif vom Discounter interessie­rt, sollte vorher genau prüfen, welches Netz genutzt wird. Manche Anbieter sind im O2-Netz, andere im D-Netz.

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Foto: Robert Günhther, dpa Im Zweifel lieber selber nachschaue­n: Netzkarten der Mobilfunk Betreiber zeigen die Versorgung am eigenen Wohnort an.

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