Prozess gegen Sarkozy nach Auftakt unterbrochen
Der spektakuläre Strafprozess gegen den französischen Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy ist kurz nach Eröffnung unterbrochen worden. Für einen der Beschuldigten, den Juristen Gilbert Azibert, soll ein medizinisches Gutachten angefertigt werden. Das Gerichtsverfahren gilt in der 1958 gegründeten „Fünften Republik“Frankreichs als einmalig – denn einen Korruptionsvorwurf gegen einen Ex-Präsidenten hat es bisher nicht gegeben. Sarkozy muss sich wegen vermuteter Bestechung und unerlaubter Einflussnahme verantworten. Er soll Anfang 2014 versucht haben, über seinen Anwalt von dem Juristen Azibert Geheiminformationen zu erlangen, die eine andere Affäre betrafen. Der frühere Staatschef, der von 2007 bis 2012 im Élysée-Palast regierte, weist die Vorwürfe zurück. Den Beschuldigten drohen jeweils Haftstrafen von bis zu zehn Jahren und eine Geldbuße von einer Million Euro.