Landkreis zahlt keine CoronaHilfe für Vereine
Warum der Antrag der SPD-Kreistagsfraktion mit großer Mehrheit abgeblockt wird
Landkreis Eine finanzielle „CoronaHilfe für Vereine“durch den Landkreis in Höhe von etwa 127 000 Euro hat die SPD-Kreistagsfraktion vorgeschlagen. Bei der gemeinsamen Sitzung des Schul-, Kultur- und Sportausschusses sowie des Kreisausschusses stießen die Sozialdemokraten allerdings auf wenig Gegenliebe. Mit großer Mehrheit wurde ihr Antrag abgelehnt.
Der bürokratische Aufwand einer Geldspritze durch den Landkreis in dieser Höhe stehe in keinem Verhältnis zum finanziellen Ertrag für die einzelnen Vereine, argumentierten nicht nur Sprecher der CSU. Zudem seien Hilfen für die örtlichen Vereine bei den Städten und Gemeinden
besser aufgehoben. Die SPD hatte vorgeschlagen, einen Euro pro Landkreisbürger für coronageschädigte Vereine bereitzustellen, also etwa 127000 Euro. Das Geld solle der Landkreis auf Antrag an die Kommunen weiterleiten, um es vor Ort verteilen zu können. Zugleich sollten die Städte und Gemeinden gebeten werden, ebenfalls einen Euro pro Einwohner zu spenden, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Gerd Olbrich.
Machten alle mit, könnten Vereine so mit mehr als 250 000 Euro unterstützt werden. Das wäre „ein kräftiges Zeichen“, dass auch der Landkreis die Probleme der Vereine „im Blick“behalte.
Der CSU-Fraktionsvorsitzende und Ichenhauser Bürgermeister Robert
Strobel machte folgende Rechnung auf. Ichenhausen mit seinen 9400 Einwohnern bekäme vom Landkreis 9400 Euro. Bei 108 Vereinen und ehrenamtlichen Organisationen blieben dann gerade einmal rund 85 Euro pro Empfänger. Das stehe in keinem Verhältnis zum Verwaltungsaufwand.
In den kleinen der 34 Kommunen im Landkreis erst recht nicht. Noch aufwendiger werde das Ganze, wenn das Geld nicht nach dem Gießkannenprinzip, sondern nach Prüfung der finanziellen Bedürftigkeit der verschiedenen Vereine verteilt würde.
Strobel und seine Fraktionskollegin, die Breitenthaler Bürgermeisterin Gabriele Wohlhöfler, wiesen zudem darauf hin, dass das Landratsamt
über staatliche Mittel 2020 insgesamt 408000 Euro an Übungsleiterzuschüssen und „anderen „Corona-Aufschlägen“an (Sport-)Vereine überwiesen habe. Auch Städte und Gemeinden hätten ihren Vereinen entsprechend finanziell unter die Arme gegriffen.
Ähnlich argumentierten auch die Kreisräte Hubert Fischer (Freie Wähler), Herbert Blaschke (FDP) und Gerd Mannes (AfD). Ansprechpartner für die Vereine seien grundsätzlich die Kommunen und nicht der Landkreis. Bei Städten und Gemeinden seien die Vereine „gut aufgehoben“, sagte Blaschke. Letztlich wurde der Antrag der SPD nur von Kreisräten der Grünen unterstützt, die große Mehrheit beider Ausschüsse lehnte ihn ab. »Kommentar