Hamburger Morgenpost

0:3! Gisdols HSV blamiert sich

Schlimme Heim-Premiere für den neuen Trainer. HSV präsentier­t sich wie ein Abstiegs-Kandidat

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Sie schaffen es doch immer wieder mühelos, noch eine Schippe draufzuleg­en. Ein grottensch­lechter HSV unterlag Eintracht Frankfurt im Volkspark 0:3 (0:1) und taumelt orientieru­ngslos durch die Bundesliga. Das Schlimmste: Die Wirkung des Trainerwec­hsels von Bruno Labbadia hin zu Markus Gisdol ist bereits nach drei Spielen komplett verpufft.

Um 21.57 Uhr, rund 20 Minuten vor dem Ende der Partie, setzte die große Völkerwand­erung ein. Nichts wie weg, sagte sich ein Großteil der 52258 Besucher, nachdem Haris Seferovic gerade das 0:3 für die Gäste erzielt hatte. Die mit Abstand beste Entscheidu­ng des Abends. Denn das, was der HSV ihnen anbot, war nur schwer bis überhaupt nicht zu ertragen.

Hamburg und die Bundesliga. Das könnte im kommenden Mai tatsächlic­h der Vergangenh­eit angehören, denn zurzeit macht beim HSV wirklich nichts mehr Hoffnung. Acht Partien, nur zwei Zähler, seit 572 Minuten torlos und heute Nachmittag vielleicht wieder Letzter. Und zwar völlig zu Recht. Ein in jeder Hinsicht erschütter­nder Auftritt gegen die Eintracht. Dabei sollte sich gestern doch alles ändern. Flutlicht, Volkspark,

Aus dem Volksparks­tadion berichten Patrick Berger, Simon Braasch und Florian Rebien

die Heimpremie­re für Gisdol. Doch die schrecklic­he Wahrheit ist: Beim HSV hat sich nichts verändert. Auch nicht durch Gisdol. Stattdesse­n folgte ein Abend wie ein Albtraum.

Und es geht immer noch schlechter. Auch mit Halilovic, der erstmals in der Startelf stand, war der HSV dem Untergang geweiht. Kein einziger Torschuss in Hälfte eins – das schaffte der HSV zuletzt im September 2014 gegen die Bayern. Erschütter­nd. Die Eintracht

hingegen traf schon vor der Pause, als Holtby sich die Kugel zunächst abluchsen ließ und dann Hrgotas Pass ins eigene Tor lenkte – 0:1 (35.).

Eine Trotzreakt­ion wurde nach der Pause erwartet. Stattdesse­n kam es noch viel dicker. Nach Diekmeiers blöder Gelb-Roter Karte, die er sich für ein Foul gegen Oczipka einhandelt­e (57.), brachen alle Dämme. Tarashaj spielte Ekdal schwindeli­g, knallte die Kugel unter die Latte – 0:2 (57.). Schöne Tore der Eintracht, auch wenig später durch Seferovic (69.). Peitschenh­iebe für alle HSV-Fans.

Gisdol verfolgte das konsternie­rt von der Bank aus und wird sich fragen, in was für einem Film er eigentlich gelandet ist. Drei Spiele unter ihm, ein glückliche­r Zähler und überhaupt keine Spur von Kreativitä­t und Torgefahr im Spiel des HSV.

So spielt ein Absteiger – der nun vor den schweren Aufgaund ben in Köln gegen Dortmund steht. Was bis dahin Hoffnung macht? Nichts. Gar nichts.

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 ??  ?? Die Szene, die das Spiel zum Kippen bringt: Lewis Holtby grätscht unglücklic­h zum Eigentor (35.), Keeper René Adler (l.) ist machtlos. Bei dem Auftritt seines Teams hat auch HSV-Coach Markus Gisdol nur wenig Grund zur Freude.
Die Szene, die das Spiel zum Kippen bringt: Lewis Holtby grätscht unglücklic­h zum Eigentor (35.), Keeper René Adler (l.) ist machtlos. Bei dem Auftritt seines Teams hat auch HSV-Coach Markus Gisdol nur wenig Grund zur Freude.
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Zum Schreien! 14-MillionenM­ann Filip Kostic muss seinen Frust aus dem Körper lassen.

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