Heißes .. Duel
Lilli Hollunder (r.) liebt HSVTorwart René Adler. Heute hat sie ein Problem – denn ihr Fußball-Herz schlägt für den 1. FC Köln.
Sie sind Hamburgs Traum-Paar: René Adler und Schauspielerin Lilli Hollunder, die am 10. Oktober im Rathaus Altona heirateten. Heute schlagen zwei Herzen in der Brust der 30-Jährigen, die in Köln auf der Tribüne sitzen wird. Sie wünscht ihrem Mann, dem HSV-Torwart, nur das Beste, fiebert aber auch mit dem Gegner mit. Denn Hollunder ist schon fast ihr halbes Leben glühender FC-Fan. In der MOPO am Sonntag spricht sie über geteilte Gefühle.
MOPO am Sonntag: Zum Auftakt eine einfache Frage – oder vielleicht doch nicht: Wer soll gewinnen? Lilli Hollunder: Da habe ich mir eine diplomatische Antwort überlegt, da ich mich ja in Köln und Hamburg noch blicken lassen will: Ich habe für beide Vereine Platz in meinem Herzen! Aber in erster Linie bin ich natürlich für meinen Ehemann. In Hamburg kenne ich jeden Spieler und habe viele Freunde gewonnen. Aus meiner Zeit, als ich noch beim FC gearbeitet habe, ist ja fast keiner mehr im Verein. Wie sehr fiebern Sie mit? Da bin ich immer kurz vorm Herzinfarkt! Beim Torhüter gibt es meistens nur Top oder Flop. René ist oft mitten im Geschehen, hat viel zu tun. Da hält man auf der Tribüne schon den Atem an. Ihr Mann hat derzeit nur selten Erfolgserlebnisse. Merkt man ihm das später zu Hause an? Definitiv. Nach dem 0:3 gegen Frankfurt war er total sauer – was ja auch jeder im Interview mitbekommen hat. Er hat nach solchen Spielen richtig schlechte Laune. Aber es ist auch nicht so, dass René das dann an mir auslässt. Kann er nicht abschalten? Zum Runterkommen braucht er immer ein bisschen. Aber dabei helfen ihm dann unsere beiden Hunde. Die sind megacool. Ist Fußball in der Familie Adler das Dauer-Thema? Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht drüber reden. Aber wir haben auch sehr viele andere gemeinsame Interessen. Wir sind Serien-Junkies, lesen gerne, lieben Kunst. Und ich liebe den Box-Sport. Der ist perfekt zum Abschalten. Mein Trainer meint, ich habe Talent. Stimmt es, dass Sie Ihren Mann in Kölner Disco kennengelernt haben? Ja, im „Ivory“vor zehn Jahren. Aus einer guten Freundschaft wurde irgendwann Liebe. Seit wann sind Sie denn schon FC-Fan? Seit dem Teenager-Alter. Mit 16 Jahren hatte ich beim FC die erste Dauerkarte. Von da an war ich FC-infiziert. Ich liebe Köln, habe in der Stadt in so vielen Vierteln gelebt. Ich kenne fast alle Ecken in Köln. Seit vier Jahren leben Sie in Hamburg. Was sind die Unterschiede zu Köln? In Köln ist alles zentraler. Wenn ich in der Stadt bin, treffe ich immer jemanden. Hamburg ist da deutlich urbaner – und einfach megaschön! Köln hat die tolleren Cafés, Hamburg die besseren Restaurants. Köln ist bunt und dort zu leben ist ein besonderes Gefühl. Der Kölner ist schon selbstverliebt. Aber ich mag das. Spätestens im Karneval, wenn ich die ersten Töne von Brings höre, fange ich an zu heulen. einer Würden Sie sich eigentlich als Spielerfrau bezeichnen? Es ist mir wurscht, wenn man mich Spielerfrau nennt. Ich bin ja auch eine, ich bin mit dem Profi-Fußballer René Adler verheiratet! Es gibt ja einige Spielerfrauen, die der Begriff aufregt, die ihn leugnen. Das ist lächerlich und peinlich! Sie haben auch Ihren eigenen Job, arbeiten als Schauspielerin, hatten unter anderem eine Hauptrolle in der TV-Soap „Verbotene Liebe“. Stimmt. Und wenn du genug Arbeit hast, ist es der beste und schönste Job der Welt. Was machen Ihre aktuellen Projekte? Dieses Jahr war ich das erste Mal bei einer internationalen Produktion dabei. Ich habe da in einem chinesischen Film an der Seite von Michael Trevino (US-Schauspieler, d. Red.) gespielt. Ich war zuletzt auf einigen Castings – und warte noch auf die Antworten. Das Geschäft ist nicht leicht. Kann man davon leben? Ja, zeitweise schon. Aber man muss sich das mal vorstellen: Nur vier Prozent aller Schauspieler verdienen so viel, dass sie allein davon leben können. Was ist Ihr Traum? Ich würde gerne einmal eine Kommissarin oder Ärztin spielen. Das finde ich megaspannend. Aber ich sehe dafür wohl noch zu jung aus. Und wie sieht’s im privaten Bereich aus, sind auch Kinder ein Traum? Ja, auf jeden Fall, die sind bei uns fest eingeplant. Aber wir lassen uns noch Zeit. Ich will es beruflich noch einmal wissen.
„Köln hat tollere Cafés, Hamburg bessere Restaurants.“ „Wir sind Serien Junkies, lesen gerne und lieben Kunst.“