Hamburger Morgenpost

Roger Moore: Der ewige Bond ist tot

Er erlag in seiner Wahlheimat Schweiz im Alter von 89 Jahren einem Krebsleide­n

-

Er hatte meist dieses süffisante Lächeln im Gesicht – und er stand am längsten im Dienst Ihrer Majestät. Öfter als jeder andere Bond-Darsteller – sieben Mal – war Roger Moore der Agent 007, wurde durch James-Bond-Filme wie „Moonraker“, „Octopussy“oder „Im Angesicht des Todes“berühmt. Jetzt ist der britische Schauspiel­er im Alter von 89 Jahren nach langer Krankheit gestorben.

Schauspiel­ern könne er nicht so gut, er könne „nur gut aussehen“, soll Roger Moore mal gesagt haben. Mit Selbstiron­ie und bissigem Humor – an der Grenze zum Klamauk, wie ihm Kritiker vorwarfen – gestaltete er auch seinen James Bond.

Seinen Vorgänger Sean Connery hielt er immer für den Besseren in der Rolle. Von 1973 an mimte Moore den Superagent­en und das Sex-Symbol im Geheimdien­st Ihrer Majestät. Bis er 1985 die Lizenz zum Töten zurückgab.

Mit der Rolle blieb er verbunden – auch wenn er nie einen Wodka Martini mit den Worten „geschüttel­t, nicht gerührt“bestellt hatte. „Die Leute grüßen mich noch immer manchmal als James Bond“, sagte Moore in einem Interview vor ein paar Jahren.

Roger Moore wuchs als Sohn eines Polizisten in einfachen Verhältnis­sen im Lon- doner Süden auf, einer ar- men Gegend. Als Soldat kam er nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschlan­d – und entdeckte dort seine Liebe zur Schauspiel­erei. Seine ersten Erfolge hatte er in Fernsehser­ien wie „Ivanhoe“und „Maverick“. Als GentlemanS­chnüffler „Simon Templar“machte er sich in den 1960er Jahren weltweit einen Namen. Und mit der Kult-Serie „Die Zwei“an der Seite von Tony Curtis schaffte Roger Moore endgültig den Durchbruch. Nach seiner Pensionier­ung als Geheimagen­t 007 rettete Moore nicht mehr die Welt, sondern half lieber Kindern und Tieren – inspiriert von seiner Schauspiel­er-Kollegin und ExNachbari­n Audrey Hepburn. Königliche­s Lob: 2003 erhielt Moore das Ritterkreu­z in Buckingham Palace

Moore war für das Kinderhilf­swerk Unicef und die Tierschutz­organisati­on Peta aktiv. 2003 erhob die britische Königin Elizabeth II. den Hollywoods­tar, der 1953 in die USA gezogen war, in den Adelsstand.

Vier Mal war Roger Moore verheirate­t, mit seiner dritten Frau Luisa Mattioli hat er die Kinder Deborah, Geoffrey und Christian. Die schrieben jetzt bei Twitter: „Wir sind am Boden zerstört. Die Liebe, von der er in seinen letzten Tagen umgeben wurde, war so groß, dass man sie nicht in Worte fassen kann.“

Der Schauspiel­er hatte schon länger mit gesundheit­lichen Problemen zu kämpfen: Er überwand eine Prostata-Krebserkra­nund kung schwere Herzrhythm­usstörunge­n. SeiHerzsch­rittmacher nen bezeichnet­e er einmal als sein wertvollst­es Besitztum.

Gestern erlag der „ewiBond“ge in seiner Wahlheimat Schweiz einem Krebsleide­n.

 ??  ??
 ??  ?? Altersmild­e: Roger Moore 2007 mit seiner Ehefrau Kristina
Altersmild­e: Roger Moore 2007 mit seiner Ehefrau Kristina
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany