Hier wird Hamburg zur „Hauptstadt“
Der „Spiegel“feiert Elbphilharmonie und Schanze
Erst der „Stern“, dann der britische „Guardian“und zuletzt sogar die „New York Times“: Nationale und internationale Medien überschlagen sich derzeit mit Lobgesängen auf unsere Stadt. Nun hat der „Spiegel“Hamburg auch noch zur „Hauptstadt“erklärt und feiert das „Comeback einer Metropole“.
„Hamburg schaut verzückt auf die Spiegelfläche der Elbphilharmonie und entdeckt sich als Kulturstadt“, heißt es da. Worin nun aber abgesehen von Elphi und G20-Gipfel das „neue Hamburg“besteht, wird nicht ganz klar. Der Stadt wird „eine stille Sehnsucht, groß rauszukommen“, attestiert. Der Feinstaub aus den Schiffsdieseln wird moniert und der neue Handelskammer-Chef gefeiert. Die „Rote Flora“wird als „Kirche des Antikapitalismus“gepriesen, die Schanze als Zentrum einer „hippiesken Anarchie“bewundert. Heinz Strunk, der kürzlich ein recht teures Restaurant vor Ort eröffnete, erklärt, dass es in der Schanze gar keine Gentrifizierung gebe („Schaut euch mal die ganzen Penner hier an!“). Und Mathias Petersen, der gescheiterte SPD-Chef, darf sagen, dass Hamburg die Elbphilharmonie nicht braucht, um groß rauszukommen – und den G20-Gipfel schon gar nicht. Und dass man von Kulturevents und Touristen auf Dauer nicht leben könne. Womit er natürlich recht hat. Aber Hauptstadt? Das ist wohl weiter Berlin.