Bitterböse und entlarvend
Privattheatertage: „Die Grönholm-Methode“karikiert Karrieremenschen
Ein Job lockt mit hohem Gehalt – doch noch höher sind die Hürden auf dem Weg dahin! Die Bewerber müssen sich außergewöhnlichen Prüfungen unterziehen – das sieht „Die Grönholm-Methode“vor. Das gleichnamige Stück gastierte im Rahmen der Privattheatertage im Ohnsorg, inszeniert von Regisseur Peter Lüdi.
Per Katzenklappe bekommen die nervösen Kandidaten über Stunden immer neue Aufgaben zugeteilt, müssen peinliche Rollenspiele und entlarvende Geständnisse durchstehen. Einer Karriere-Frau und drei ehrgeizigen Männern bleibt von lächerlichen Hüten bis zu knallharten Psycho-Duellen wenig erspart. Im Laufe der Tests bestätigt sich der Verdacht, unter den Anwärtern verstecke sich mindestens ein Spion aus der Personalabteilung.
Trotz des großen gegenseitigen Misstrauens verbünden sich die Vier in wechselnden Paarkonstellationen. Die sorgen für urkomische Momente.
Dazwischen entlädt sich die Anspannung der menschlichen Laborratten in heftigen Attacken, auch unter der Gürtellinie. Als die Grenze zur Entwürdigung längst überschritten ist, nimmt die Story eine verblüffende Wendung – um schließlich mit einem noch überraschenderen Finale zu enden.
Der vierte Festival-Beitrag erntete viel Applaus vom Publikum.