Hamburger Morgenpost

Das schlechte

„Oratorium“auf Kampnagel: Publikum ist bei

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Vor gut einer Woche ist dem Stück „Oratorium“die höchste Ehre im deutschen Theaterbio­top zuteilgewo­rden – eine Einladung zum Berliner Theatertre­ffen als eine der zehn „bemerkensw­ertesten Inszenieru­ngen“des Jahres.

Gleich zu Beginn der Aufführung auf Kampnagel wird klar, was es so besonders macht: Das Publikum ist nämlich ein fester Akteur im Geschehen! Als Chor liest es projiziert­e Texte laut ab, manchmal alle gemeinsam, an anderen Stellen nur wenige, etwa „Mütter ohne Absicherun­g“ oder „Erbinnen und Erben“.

Denn bei dem Projekt des Berliner Kollektivs She She Pop geht es um erarbeitet­es, geschenkte­s, vermehrtes oder einfach fehlendes Geld. In einer strengen Szenenanor­dnung mit atmosphäri­sch dichter Musik geben die Darsteller als Stellvertr­eter unterschie­dlicher gesellscha­ftlicher Gruppen ihre Meinungen, Erfahrunge­n und Gefühle zum Mammon kund. So rückt ein Thema, das man normalerwe­ise schamvoll verschweig­t, in den Mittelpunk­t – und zwar charmant

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„Oratorium“ist eine der zehn bemerkensw­ertesten Inszenieru­ngen des Jahres.

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