Riesige Waldflächen zerstört
Zum Teil mutwillig im Streit um Land gelegte Brände haben in Brasilien dieses Jahr bereits 10 921 Quadratkilometer an geschützten Naturschutzflächen zerstört. Das entspricht etwa einem Drittel der Fläche Belgiens und der zwölffachen Fläche Berlins.
Wie das Portal „O Globo“berichtete, brannten in den vergangenen Tagen auch über 65 000 Hektar des Nationalparks Chapada dos Veadeiros im Bundesstaat Goiás, 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Brasília. Die Unesco hatte die Savannenlandschaft zum Weltnaturerbe erklärt. Parkchef Fernando Tatagiba sagte, die Brände seien wohl von Landbesitzern als Protest gegen die Erweiterung des Schutzgebiets gelegt worden. Zeugen sagten, sie hätten Motorradfahrer mit Benzinkanistern gesehen.
Immer wieder kommt es zu Brandstiftungen, auch um Ureinwohner aus bisher geschützten Gebieten zu vertreiben. Das Ziel: Tropenholz fällen, Gold abbauen oder neue Sojaanbauflächen schaffen. Unter der konservativen Regierung von Präsident Michel Temer gibt es nach Meinung von Kritikern eine „Anti-Indigena-Politik“, es kommt zu einer Ausweitung der ökonomischen Aktivitäten etwa im Amazonasgebiet. Auch die klimaschädliche Regenwaldabholzung hat zuletzt stark zugenommen.