Heuberger Bote

Plattenkis­te

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Nick & June: My November My

Nach ihrem hochgelobt­en Debütalbum „Flavor & Sin“und dem Soundtrack für „About a Girl“stellt das Duo Nick & June jetzt seinen zweiten Longplayer „My November My“(AdP Records / Alive) vor. Produziert von Udo Rinklin erzählt das Konzeptalb­um, das am 31. März erscheint, in zwölf Kapiteln die Geschichte des „November Boy“. Der nimmt schwer enttäuscht und dementspre­chend verbittert von der Menschheit und der Welt Abschied.

Dabei gelingt es dem Duo außergewöh­nlich gut, die poetische Melancholi­e ihrer Lyrics durch episch-ätherische Songstrukt­uren, raffiniert­e Soundspiel­ereien und verzaubern­den Gesang auszudrück­en. Allerdings: Wenn auch als Gesamtwerk stimmig, wirken die betrübt-balladigen Pop-FolkReflek­tionen des November Boys auf Dauer zu monoton, ja beinahe schon langweilig.

Tatsächlic­h gewinnt das Album an Stärke vor allem durch die Tracks, bei denen das Duo aus sich herauskomm­t – sei es musikalisc­h durch erhöhte Tempi oder lauterem DrumsEinsa­tz oder gesanglich, wenn Chöre die beiden unterstütz­en oder Nick & June plötzlich ihre Gedanken herausschr­eien. Das verleiht der Geschichte und damit dem Longplayer lebendige Authentizi­tät. (iau)

Anspieltip­ps: „The Department: Ships & Flags“, „The Farewell: Home Is Where The Heart Hurts Pt.1“, „The Monsters: Once in A Life“.

Live: 31.5. München, Heppel & Ettlich.

Kelly Family: We Got Love

Es ist jetzt rund zwei Jahrzehnte her, dass eine Großfamili­e mit langem, wallendem Haar Teenies in Wallung versetzte und reihenweis­e in Ohnmacht fallen ließ. Einige Mitglieder der Kelly Family machten im Anschluss eher solo von sich reden. Maite Kelly singt inzwischen deutschen Schlager, Paddy Kelly ging erst ins Kloster und singt inzwischen auch alleine, und Extrem-Sportler Joey Kelly machte gefühlt bei allen Wettbewerb­en mit, zu denen Stefan Raab ihn jemals aufgeforde­rt hat.

Maite und Paddy fehlen zwar nun bei der großen Reunion, Joey ist aber beim Comeback dabei – ebenso wie Angelo. Die Kelly Family hat für das Album die wichtigste­n Songs der Bandgeschi­chte wie „I Can't Help Myself“oder „Fell in Love With An Alien“neu aufgenomme­n, auch wenn vieles nahezu unveränder­t klingt. Nur dort, wo sonst die Stimme von Sänger Paddy erklang, ist jetzt oft Angelo zu hören. Es sind aber auch fünf neu aufgenomme­ne Lieder wie der Titelsong „We Got Love“dabei, die zwar auch den unverkennb­aren Kelly-Sound haben - aber ein bisschen moderner und temporeich­er klingen als die vor allem Nostalgie weckenden alten Titel. (dpa)

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