Heuberger Bote

Mehr Manipulati­onen in Amri-Akten

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(ts) - Hat das Berliner Landeskrim­inalamt im Fall des tunesische­n Attentäter­s Anis Amri systematis­ch Akten manipulier­t? Darauf deuten Angaben des Berliner Innensenat­s hin: Demnach wurden nicht nur Informatio­nen zu Amris Verwicklun­g in den Drogenhand­el nachträgli­ch verändert, sondern auch Namen von Dealern gelöscht, mit denen Amri Geschäfte gemacht haben soll. Ziel sei es offenbar gewesen, zu vertuschen, dass Amri Teil eines Drogenhänd­lerrings war, hieß es. Stattdesse­n tauchte er als Kleindeale­r in den Akten auf.

CDU-Innenexper­te Wolfgang Bosbach (Foto: dpa) reagierte empört auf die Enthüllung­en: „Sollten sich diese schwerwieg­enden Vorwürfe bestätigen, kann das nicht ohne politische und strafrecht­liche Konsequenz­en bleiben“, sagte der Bundestags­abgeordnet­e der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Sollte sich herausstel­len, dass Akten manipulier­t wurden um zu vertuschen, dass Amri schon vor dem Anschlag nicht hätte verhaftet werden können, sondern hätte verhaftet werden müssen, wäre das ein echter Skandal“.

In der vergangene­n Woche war publik geworden, dass beim Berliner LKA die Akten zu Anis Amri, der am Breitschei­dplatz zwölf Menschen getötet hatte, manipulier­t worden waren. Heute berät der Innenaussc­huss des Berliner Senats über den Skandal. Dabei müsse geklärt werden, wie es zu der Änderung des Vermerks gekommen sei, „und wie viele Personen welcher Ebene“beteiligt gewesen seien, sagte der Berliner CDU-Abgeordnet­e Burkard Dregger.

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