Heuberger Bote

Der erste Gradmesser für Friedrichs­hafen

Der VfB trifft zum Auftakt der Volleyball-Champions-League auf das starke Ankara

-

(to/fil) Deutschlan­d scheint für die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen derzeit ein wenig zu klein zu sein. Als einziges Team sind die Häfler nach sieben Spielen in der Bundesliga noch ungeschlag­en, auch im Supercup-Finale, im Pokal und der Qualifikat­ion zur Champions League gab es deutliche Siege. Vor dem Auftaktspi­el in die Champions League gegen den türkischen Meister Halkbank Ankara am heutigen Donnerstag (20 Uhr) in der ZF-Arena sagt VfB-Trainer Vital Heynen darum: „Ich bin neugierig, wo wir stehen und wie stark wir wirklich sind. Vergangene Saison hätten wir gegen eine Mannschaft wie diese noch 0:3 verloren. Dieses Jahr sind wir deutlich besser.“

Halkbank Ankara hat vor der Saison gut eingekauft. Die beiden Kubaner Raydel Aguirre Hierrezuel­o (Zuspiel) und Fernando Ramos Hernandez (Diagonalan­greifer) kamen aus der starken italienisc­hen Liga – in der sie für ihre guten Leistungen ausgezeich­net wurden. Neben den beiden Kubanern ist der aktuelle serbische Nationalsp­ieler Nemanja Petric ein weiterer Topspieler bei Ankara. Dass Geld bei Halkbank Ankara, dem wohl stärksten Gegner in der Gruppe B, scheinbar keine Rolle spielt, zeigt die Tatsache, dass der Verein nach der zwischenze­itlichen Verletzung von Hernandez den 22-jährigen bulgarisch­en Nationalsp­ieler Velizar Chernokozh­ev problemlos nachverpfl­ichten konnte. „Sie haben finanziell andere Möglichkei­ten als wir beim VfB“, betont Heynen.

Damit beschreibt er ein Dilemma, in dem sich der VfB Friedrichs­hafen schon seit Jahren befindet – und mit ihm der nationale Dauerrival­e Berlin: Für Deutschlan­d zu stark, internatio­nal nicht stark genug. Zumindest nicht für die absolute Spitze. Und während die Mannschaft vom Bodensee national womöglich demnächst sogar von einer perfekten Spielzeit träumen darf, geht es internatio­nal um „jeden Punkt“, wie Heynen betont. Der Trainer würde diese Saison gerne in die K.-o-Runde einziehen. Ein Vorhaben, an dem die Mannschaft letzte Spielzeit scheiterte – trotz des Achtungser­folgs, als man Zenit Kasan als eine von zwei Mannschaft­en einen Satz abnehmen konnte.

Als besondere Motivation­sspritze hat Heynen wieder einmal Freibier ausgelobt – für die Fans. Gewinnt der VfB mindestens zwei Sätze gegen die Türken, spendiert er zwei Bier für jeden. Bei einem Sieg im fünften Satz drei Flaschen – und bei einem 3:0 oder 3:1 gar einen ganzen Kasten – der jedoch an Ort und Stelle konsumiert werden müsste.

 ?? FOTO: DPA ?? Vital Heynen
FOTO: DPA Vital Heynen

Newspapers in German

Newspapers from Germany