Hitchcock-Muse Kim Novak wird 85
(dpa) - Sexy, blond und kühl – das war das Erfolgsrezept von Kim Novak. Alfred Hitchcock machte sie 1958 durch „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“(1958) unvergesslich. Doch die Glamour-Karriere hatte Schattenseiten. Kurz vor ihrem 85. Geburtstag reiht sich Novak als MeToo-Opfer zu der wachsenden Zahl von Frauen, die Sexismus und Missbrauch erlebt haben.
Die weltweite Debatte mit Vorwürfen von sexueller Belästigung habe auch sie aufgerüttelt, schrieb Novak Ende Dezember auf ihrer Facebookseite. Sie habe „all die dunklen Gefühle“in ihren Erfolgsjahren nie richtig zugelassen. Diesen Schmerz male sie sich nun mit einem Bild „von der Seele“. „Zeit der Abrechnung“nennt sie das Werk, ein Frauenporträt neben dem Profil eines bedrohlich wirkenden Mannes.
Novak, die heute 85 Jahre alt wird, grenzte sich schon früh von der Traumfabrik ab. „Sie wollten mich komplett verändern“, sagte die Schauspielerin über ihre Hollywood-Jahre. Aus Protest gegen die Vereinnahmung durch die Studios flüchtete sie in die abgelegene kalifornische Aussteigergegend um Big Sur, und dann nach Oregon. Mit ihrem zweiten Ehemann, einem Tierarzt, lebt sie seit den 1980er-Jahren auf einer Ranch. Malen, Tiere und Natur sind ihre Hobbies.
1997 wurde ihr Lebenswerk auf der Berlinale mit einem Goldenen Bären ausgezeichnet. Ihr Auftritt bei der Oscar-Gala löste eine Spott-Lawine im Netz aus. „Kim sollte ihren Schönheitschirurgen verklagen“, schrieb Donald Trump in einem Tweet in der Oscar-Nacht 2014. Später entschuldigte er sich dafür.