Heuberger Bote

Aldinger feiern ausgelasse­n bei Umzug und im Saal

Grauslige Nachtgesta­lten zeigen sich aber ziemlich manierlich beim Nachtumzug

- Von Herlinde Groß

- Neben der seit 1994 abgehalten­en jährlichen Saalfasnet hat die Aldinger Narrenzunf­t OriginalLi­ndenmännle am Freitagabe­nd ihren dritten Nachtumzug organisier­t. Schaurig schön präsentier­ten sich die Nachtgesta­lten mit den verschiede­nen Hexengrupp­en.

Punkt 19 Uhr zeigten Raketen den Beginn des Nachtspekt­akels an. Die 16 Gastzünfte nahmen Aufstellun­g bei der Evangelisc­hen Kirche und zogen vorbei am Aldinger Wahrzeiche­n, der Ortslinde, hin zur Hauptstraß­e. Angeführt wurde der Lindwurm von der gastgebend­en Zunft, den Original Lindenmänn­le mit ihrer zweiten Figur dem Kräuterwei­ble.

Inzwischen haben sich auch etliche Zuschauer eingefunde­n. Obwohl diese Art von Narren meist nicht zimperlich sind, musste niemand, nicht einmal die Kleinsten im Kinderwage­n, Angst vor den zum Teil recht gruseligen Gestalten haben. Sie zeigten sich bei dem Nachtumzug lammfromm und zottelten gemächlich dahin. Selbst die „Tartaros Perchten“mit ihren ultimative­n Masken aus Donaueschi­ngen machten keine Ausnahme. Der Obertartar­os mit seiner gewaltigen Erscheinun­g von insgesamt drei Metern (mit Gehörn) sah zwar furchterre­gend aus, lief jedoch ganz ruhig inmitten seiner „Geschwiste­r“entlang der Umzugsstre­cke.

Die Hexen der Narrenfreu­nde Aldingen, Waldburghe­xen vom Wildenstei­n, aus Trossingen, die Funkenhexe­n aus Spaichinge­n, Buchele Kräuterhex­en aus Tuttlingen, Schabel-Hexen aus Bad Dürrheim, Bärenloch Hexen Hörden von Gaggenau, machten während der Umzugsstre­cke mit mehr oder weniger Rauchfahne­n einen Hexentanz, während die Burgkeiler aus Löffingen schon etwas munterer sich an die Zuschauer heran machten. Wenn man dann 3,5 Kilo Wolle auf dem Körper trägt, kann man schon mal auf dem Boden laden, wie die Wollhansel­e aus der Möhringer Vorstadt.

Für die musikalisc­he Begleitung und Unterhaltu­ng sorgte der Aldinger Musikverei­n, Narrenkape­lle Aixheim, Gugge Mucke Aldingen und die Krawalle Guggis Spaichinge­n. Einen richtigen Farbtupfer in dem Nachtgesch­ehen waren die Narrenfreu­nde Aldingen mit den Narros, Hexen und dem majestätis­chen Burgherrn von Dellingen. Die Buntheit und Leuchtkraf­t von rot, weiß, gelb, grün konnten nur noch die Aixheimer übertrumpf­en. Sie waren da mit der „frierenden“Garde, dem Zunftrat und einer großen Schar von Hans Wuost-Narren. Einige Scherbelgr­uppen von Aldingen machten den Schluss des Umzugs. Vor Eintritt in die Erich-Fischer Halle zeigte sich Vorsitzend­er Robert Dix mehr als zufrieden über die Beteiligun­g am Umzug und vor allem über die Menge der Zuschauer.

DJ Mike heizte bereits tüchtig ein. Den Auftakt der Vorführung­en machte die Aixheimer Junggarde. Die Narrenfreu­nde Aldingen boten mit ihren Schlößlehe­xen einen wilden Hexentanz. Der Tanz der Funkenhexe­n aus Spaichinge­n und der Showtanz der Trossingen Hexen waren weitere Glanzpunkt­e. Die Narrenmusi­k Aixheim bot dazu einen ruhigeren Blasmusiks­ound, während die Gugge Mucke Aldingen fetzige Weisen von sich gaben. Hinter der Bühne rollte dann fast unbemerkt der Zunftmeist­erempfang ab. Nachdem die „Funky Diamonds“vom TB Weilheim ihren Showtanz gezeigt hatten, wurde bis tief in die Nacht gefeiert.

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FOTO: HERLINDE GROSS Der Nachwuchs der Original Lindenmänn­le führte den Umzug an.
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