Kinder beschäftigen sich intensiv mit der Kunst
19 Teilnehmer bei der Sommer-Kreativwoche
(pm) - An der Sommer-Kreativwoche in der Galerie der Stadt Tuttlingen nehmen insgesamt 19 Kinder und Jugendliche teil. Eine Woche lange beschäftigen sich die Teilnehmer jeden Tag drei Stunden mit Kunst.
Auch in diesem Jahr erfreut sich die Sommer-Kreativwoche der Galerie großer Beliebtheit. 19 Kinder und Jugendliche nehmen an dem noch bis zum 10. August laufenden Intensivkurs teil.
Den inspirierenden Rahmen bildet die derzeit laufende Ausstellung des weltbekannten Fotografen Steve McCurry, die mit Motiven von Menschen verschiedener Kulturen viele inhaltliche Anregungen für das eigene kreative Schaffen bietet. Die Teilnehmer werden beim gemeinsamen Rundgang angeregt, sich ihre eigenen Gedanken zu machen, und ermutigt, diese zu äußern. „Eure Meinung ist spannend und wichtig“, macht ihnen der Museumspädagoge Marco Ceroli klar, unter dessen fachlicher Anleitung die Kinder und Jugendlichen ihre Sinne schulen und neue Techniken lernen.
So fühlen sie sich gestärkt und haben den Mut, eigene Ideen zu entwickeln und neue Techniken auszuprobieren.
Am dritten Tag war das Thema Porträt im Fokus und die jungen Teilnehmer versahen ein fotografisches Selbstporträt mit einem technisch und motivisch aufwendigen Rahmen.
Sie sind eifrig bei der Sache und haben sichtlich Spaß, wenn sie – ausgestattet mit gutem Werkzeug – zeichnen, malen, schneiden, formen und kleben. Kursleiter Ceroli ist pausenlos dabei, Fragen zu beantworten und Hilfestellungen zu geben. Bei sonnigem Wetter spielt sich ein Großteil des Workshops im Galeriehof ab.
Wie immer findet am Ende der Kreativwoche eine kleine Ausstellung statt. Die Kinder und Jugendlichen präsentieren am Freitag, 10. August, ab 12 Uhr Familienangehörigen und Freunden stolz die Ergebnisse ihrer Arbeit.
Für Kinder finden weitere Workshops der Galerie zur Ausstellung Frank Stella am Freitag, 19. Oktober, von 15 bis 17 Uhr, Kinder vier bis sieben Jahre und Samstag, 20. Oktober, von 10 bis 12 Uhr, Kinder acht bis zwölf Jahre, statt. „Momentan haben wir 30 Mitarbeiter im Projekt Kaffee Zeit“, sagt Werner Mayer, der beim Psychosozialen Förderkreis die „Fäden“für die Beschäftigung der hilfesuchenden Menschen in den Händen hält. „Wir haben hier täglich regelmäßige Besucher, hauptsächlich aus dem Umfeld. Pfleger, Schwestern, Ärzte, Mitarbeiter der Verwaltung, Besucher, Patienten, aber auch Gäste von außen, die uns einfach unterstützen wollen“, so Mayer. Gerade diese regelmäßigen Kontakte seien es, die für die hier beschäftigten Menschen besonders wertvoll sind, so Mayer. „Unseren Beschäftigten geben diese täglichen Kontakte ein Gefühl der Stabilisierung. Durch die Tätigkeit und Anerkennung werden sie dazu ermuntert, wieder an sich zu glauben. Sie fassen den Mut, nach vorne zu schauen und sind überzeugt, dass sie wieder gesund werden, sich wieder in den ersten Arbeitsmarkt integrieren können“, betont Mayer.
Eingeleitet werden die psychischen Erkrankungen oft durch langsam ansteigende prekäre Lebenssituationen wie Krankheit, Tod von Angehörigen, der Verlust des Arbeitsplatzes und daraus resultierend die Langzeitarbeitslosigkeit. „Viele von ihnen haben Angst, dass sie diesen Kreis nicht mehr verlassen können, manche geben dann auf. Sie schotten sich ab, gehen vor Angst, zu versagen nicht mehr raus, lassen sich gehen“, erzählt Werner Mayer, und genau da setzen und unterstützen die Projekte des Psychosozialen Förderkreises an.
„Bei uns wird keiner abgewiesen, es kann sich hier jeder versuchen“, betont Mayer und erzählt wie toll es ist, wenn die Leute sagen „ich kann es wieder, ich bin wieder da. Vielleicht fehlt noch die Schnelligkeit, aber dies bekommen wir gemeinsam in den Griff. In unserer Konzeption müssen wir berücksichtigen, dass zunächst oftmals die Kommunikationsmöglichkeiten fehlen, dass die Sensibilität der einzelnen Personen aber sehr ausgeprägt ist.“
Die Hälfte der betreuten Personen bleibt etwa ein Jahr. „Wir haben aber auch eine Beschäftigte, die schon 13 Jahre dabei ist. Wir drängen niemanden, halten den Beschäftigungszeitraum offen. Jeder soll für sich entscheiden können wie lange er das Angebot in Anspruch nimmt, oder für sich selbst entscheiden, wie viele Stunden er in der Woche arbeiten möchte. In der Regel sind es drei Stunden, es können aber auch 20 sein“, stellt Werner Mayer fest.
Zehn Prozent brechen ab
Es gibt auch Personen, „etwa zehn Prozent, die abbrechen. Aber auch das muss gestattet sein“, erklärt Mayer. Für diese würden dann andere Angebote gesucht, „denn wir wollen ja nicht den Charakter eines Menschen verändern. Wir wollen gemeinsam den Impuls wecken, der irgendwo im Inneren verschüttet war.
Dazu ist das Team aus „alten Hasen“und unseren Mitarbeitern optimal. Sie können sich gegenseitig viel geben. Jeder der bei uns Beschäftigten kann sich in seinem Tempo individuell entwickeln. Unser Arbeitsangebot ist ein wichtiges Element zur beruflichen Reha und Teilhabe. Es lohnt sich, jeder Einsatz ist gerechtfertigt“, sagt Werner Mayer.