Weiss kritisiert Schwarz
(sz) - Die Kreisvorsitzende der CDU im Landkreis Tuttlingen, Maria-Lena Weiss, verwehrt sich in einer Stellungnahme gegen die Äußerung von LBU-Stadtrat Hans-Martin Schwarz, in Teilen der CDU im Kreis Tuttlingen würde eine „antihumanistische Haltung“vorherrschen.
„Herr Schwarz macht es sich zu einfach, wenn er den derzeitigen Diskurs innerhalb der Union als ,antihumanistisch und unchristlich’ abwertet“kritisiert die CDU Kreisvorsitzende Maria-Lena Weiss die Äußerungen des LBU-Stadtrats. „Wenn sich Herr Schwarz umfassend mit dem Thema beschäftigen würde, wüsste er, dass bei Orts- und Kreisversammlungen Einigkeit darüber besteht, dass denjenigen geholfen werden muss, die in ihrer Heimat um ihr Leben bangen. Der Schutz dieser Menschen ist für die CDU höchstes Gut – dieses muss jedoch vor allem gegenüber jenen abgegrenzt werden, die eben nicht aus humanitären Gründen hierher kommen“, betont Weiß. Die CDU-Kreisvorsitzende ist davon überzeugt, dass es hierfür eines zielgerichteten Zuwanderungsgesetztes bedürfe – gleichzeitig dürfte es aber für jeden Demokraten eine Selbstverständlichkeit sein, sich für die Durchsetzung geltender Regelungen im Bereich des Asylrechts stark zu machen. Es sei das gute Recht jeden Bürgers darauf zu pochen, dass Gesetze auch angewandt und eingehalten werden.
„Rechtsradikale Keule“
„Die Einhaltung geltenden Rechts scheint jedoch in den Multikultiträumen von Herrn Schwarz zu verdunsten“, heißt es in der Mitteilung von Weiss. „Es ist natürlich einfacher, sofort die rechtsradikale Keule zu schwingen, anstatt sich ernsthaft mit den Sorgen der Bürger auseinanderzusetzen. Gerade dies ist es jedoch, was die CDU seit mehr als 70 Jahren ausmacht: Durch die zahlreichen Ortsverbände werden die Sorgen der Bürger wahrgenommen, es gibt im Landkreis Tuttlingen keine Partei, die so stark bei der Bevölkerung verwurzelt und engagiert ist’“, befindet die CDU-Kreisvorsitzende.
„Es ist bedauerlich, dass Herr Schwarz zum wiederholten Male selbst die Populismuskeule schwingt, anstatt gegen die wahren Antihumanisten vorzugehen. Wenn ein AfD-Politiker den Widerstandskämpfer Stauffenberg als Verräter bezeichnet, dann schweigen die Grünen“, so Weiss. „Wenn man Kostenund Steuersenkungen für Häuslebauer durchsetzen will, dann ducken sich die Grünen weg. Wieso werden bei den Grünen nicht die Fluchtursachen von Wirtschaftsflüchtlingen thematisiert wie von unserem Entwicklungsminister Gerd Müller? Schade, dass man nichts von Herrn Schwarz und seinen Parteifreunden hört, wenn es um solche Probleme geht.“An den Äußerungen von Schwarz zeige sich, so Weiss, „wie weit weg die Grünen vom Ohr der Bürger sind“. Und dabei ist er mit Mateco zusammengekommen. Das Unternehmen verfügt über 11 000 Arbeitsbühnen in mehr als 700 Ausführungen an 60 Standorten. Fast 1050 Mitarbeiter sind für Mateco im Einsatz. Gerhard Flesch war es wichtig, dass seine 15 Mitarbeiter, die bisher im Bereich der Arbeitsbühnen tätig waren, bei Mateco ohne Einschränkungen unterkommen. Das Unternehmen hat bereits Niederlassungen in Reutlingen, Ravensburg und Rheinfelden. Mit dem Tuttlinger Standort bekommt Mateco auch einen Zugang auf den Schweizer Markt. Die Immobilie bleibt allerdings in Familienbesitz.
„Mir war es wichtig, dass das Unternehmen fortgeführt wird“, betont Gerhard Flesch. Auch soll der Name Flesch mit dem Tuttlinger MatecoStandort verbunden bleiben. Er habe für eine Übernahme Anfragen auch aus den Niederlanden, aus Frankreich und Österreich gehabt, sich aber für die Stuttgarter entschieden. Während Gerhard Flesch auf 35 Jahre Erfahrung im Bereich der Arbeitsbühnen zurückblicken kann, sind es bei Mateco sogar 40 Jahre. „Das Unternehmen kenne ich seit 30 Jahren“, erklärt Gerhard Flesch, warum er sich für Mateco entschieden hat.
Auf den Ruhestand hat sich Gerhard Flesch schon etwas vorbereitet – auch wenn er noch bis Ostern seinen Schreibtisch im Firmengebäude an der Daimlerstraße behalten kann: „Ich werde sicher schon eher ausziehen“, sagt Gerhard Flesch, der weiterhin als ehrenamtlicher Richter am Landessozialgericht tätig ist und Mitglied im Deutschen Wirtschaftsrat bleibt. Eine Sache möchte er aber schnell wiederbeleben: das Wandern. Ein bis zwei Tage pro Woche sollen es schon sein. Passend dazu haben ihm seine Mitarbeiter eine Wanderkarte für die Bayerischen Seen geschenkt. Bereits im Herbst des vergangenen Jahres hatte er ihnen mitgeteilt, dass er sich so langsam aus dem Geschäft zurückziehen möchte.
Wissen weiterhin gefragt
Seine Wirtschaftsexpertise ist bei anderen Unternehmen durchaus gefragt. So berichtet Gerhard Flesch, dass er schon Anfragen bekommen habe, sein unternehmerisches Wissen weiterzugeben. Das will er auch gerne machen, allerdings in einer anderen Branche als in seiner bisherigen. „Ich werde mit Sicherheit etwas tun“, sagt er. Das schütze ihn auch davor, in ein Loch zu fallen.
„Es hat mir immer großen Spaß gemacht“, blickt Gerhard Flesch auf seine 55-jährige unternehmerische Tätigkeit zurück – insbesondere die Besuche der weltweiten Branchenmessen und deren Hersteller vor Ort in der Höhenzugangstechnik. Im Alter von 22 Jahren hatte er im Jahr 1962 den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und einen Elektrofachhandel in seiner Heimatgemeinde Emmingen gegründet. Vier Jahre später gründete der Elektromeister einen Elektroinstallationsbetrieb. 1983 kam die Arbeitsbühnentechnik hinzu. Damals, so erinnert er sich, sei er in dem Segment in der Region Schwarzwald-Bodensee noch ein Pionier gewesen. Im Jahr 1996 folgte der Umzug aus Emmingen an den heutigen Standort an der Daimlerstraße in Tuttlingen mit seinen rund 10 000 Quadratmetern an Fläche. 30 Jahre war Gerhard Flesch im Vorstand der Innung für Elektro- und Informationstechnik im Kreis Tuttlingen, darüber hinaus war er 20 Jahre Mitglied des Gemeinderats von Emmingen-Liptingen und zehn Jahre Sozialrichter in Ulm.