Klänge voller Kraft und Besinnlichkeit
Lob zu Ehren der Gottesmutter in der Kirchhaslacher Wallfahrtskirche
Wenn in anderen katholischen Pfarreien am ersten Sonntag im Oktober das Erntedankfest gefeiert wird, steht in der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt in Kirchhaslach das Rosenkranzfest an. Gemäß langjährigem Brauchtum füllt sich das Gotteshaus am Nachmittag mit schwäbischen und bayerischen Sängern und Musikanten, die beim „Mariensingen“ein Lob zu Ehren der Gottesmutter erklingen lassen. Auch zur mittlerweile 37. Auflage dieser Veranstaltung hatten sich zahlreiche Freunde kirchlicher Musik aus nah und fern eingefunden.
Nachdem der langjährige Organisator Fritz Fahrenschon mit Mari- Altstetter eine kompetente Nachfolgerin gefunden hat, durften die Zuhörer wieder eine facettenreiche Stunde des Singens und Musizierens genießen. Sie wurde vom Turmbläserensemble Altstetter mit einer „Passacaille“von Georg Friedrich Händel eröffnet. Aber auch mit „Allemande“und „Spielstück“vermittelte das mit Posaunen, Trompete, Flügelhorn und Bass besetzte Ensemble strahlende Festlichkeit.
Mit ihren glockenreinen, hervorragend aufeinander abgestimmten Stimmen beeindruckten die drei Sängerinnen von „Sonus vocalis“mit Marienliedern, die von schlichter Frömmigkeit geprägt waren. „Sagt an, wer ist doch diese“, „Sei gepriesen, Ehr erwiesen“oder das „Marien Schutzmantellied“vermittelten eine tiefe Gläubigkeit. Als größte Gruppe steuerte der Allgäuer Bauernchor ein voluminöses Klangbild bei. Unter Leitung von Uli Willer strahlten die Lieder „Der Engel der Herzen“, „Maria am Meer“„Mutter der Gnaden“oder „Muttersegen“viel vom Verkündigungsgedanken der Texte aus.
Zwischendurch erfüllten die Klänge der einmaligen Schwarzbauer-Orgel den Kirchenraum. Als Könner seines Fachs intonierte Organist Mathias Jannetti verschiedene Präludien und eine „Sonate in D“des 1754 in Kettershausen geborenen Ordensgeistlichen Sixtus Bachmann.
Mit ihrem kraftvollen und ausdrucksstarken Sopran hauchte Maanne rianne Altstetter bekannten Marienliedern eine besonders berührende Innigkeit ein, zum Beispiel der volkstümlichen Weise „Der güldene Rosenkranz“. Weitere Klangakzente streute die Stubenmusik Fischer aus Krumbach in der Besetzung Hackbrett, Zither, Gitarre, Harfe, Kontrabass und Klarinette ein.
In seinen tief gehenden Beiträgen wies Pfarrer Dosch die Zuhörer auf die heutige schnelllebige Zeit hin, in der Handys und Smartphones die Menschen in ihren Bann ziehen. Die Musik zu Ehren der Gottesmutter solle Ruhe, Besinnlichkeit und Kraft vermitteln.
Aber sie gab den Besuchern auch die Gelegenheit, zum Abschluss in das Lied „Maria, breit den Mantel aus“mit einzustimmen.