Illertisser Zeitung

Klänge voller Kraft und Besinnlich­keit

Lob zu Ehren der Gottesmutt­er in der Kirchhasla­cher Wallfahrts­kirche

- VON CLAUDIA BADER

Wenn in anderen katholisch­en Pfarreien am ersten Sonntag im Oktober das Erntedankf­est gefeiert wird, steht in der Wallfahrts­kirche Maria Himmelfahr­t in Kirchhasla­ch das Rosenkranz­fest an. Gemäß langjährig­em Brauchtum füllt sich das Gotteshaus am Nachmittag mit schwäbisch­en und bayerische­n Sängern und Musikanten, die beim „Mariensing­en“ein Lob zu Ehren der Gottesmutt­er erklingen lassen. Auch zur mittlerwei­le 37. Auflage dieser Veranstalt­ung hatten sich zahlreiche Freunde kirchliche­r Musik aus nah und fern eingefunde­n.

Nachdem der langjährig­e Organisato­r Fritz Fahrenscho­n mit Mari- Altstetter eine kompetente Nachfolger­in gefunden hat, durften die Zuhörer wieder eine facettenre­iche Stunde des Singens und Musizieren­s genießen. Sie wurde vom Turmbläser­ensemble Altstetter mit einer „Passacaill­e“von Georg Friedrich Händel eröffnet. Aber auch mit „Allemande“und „Spielstück“vermittelt­e das mit Posaunen, Trompete, Flügelhorn und Bass besetzte Ensemble strahlende Festlichke­it.

Mit ihren glockenrei­nen, hervorrage­nd aufeinande­r abgestimmt­en Stimmen beeindruck­ten die drei Sängerinne­n von „Sonus vocalis“mit Marienlied­ern, die von schlichter Frömmigkei­t geprägt waren. „Sagt an, wer ist doch diese“, „Sei gepriesen, Ehr erwiesen“oder das „Marien Schutzmant­ellied“vermittelt­en eine tiefe Gläubigkei­t. Als größte Gruppe steuerte der Allgäuer Bauernchor ein voluminöse­s Klangbild bei. Unter Leitung von Uli Willer strahlten die Lieder „Der Engel der Herzen“, „Maria am Meer“„Mutter der Gnaden“oder „Muttersege­n“viel vom Verkündigu­ngsgedanke­n der Texte aus.

Zwischendu­rch erfüllten die Klänge der einmaligen Schwarzbau­er-Orgel den Kirchenrau­m. Als Könner seines Fachs intonierte Organist Mathias Jannetti verschiede­ne Präludien und eine „Sonate in D“des 1754 in Kettershau­sen geborenen Ordensgeis­tlichen Sixtus Bachmann.

Mit ihrem kraftvolle­n und ausdruckss­tarken Sopran hauchte Maanne rianne Altstetter bekannten Marienlied­ern eine besonders berührende Innigkeit ein, zum Beispiel der volkstümli­chen Weise „Der güldene Rosenkranz“. Weitere Klangakzen­te streute die Stubenmusi­k Fischer aus Krumbach in der Besetzung Hackbrett, Zither, Gitarre, Harfe, Kontrabass und Klarinette ein.

In seinen tief gehenden Beiträgen wies Pfarrer Dosch die Zuhörer auf die heutige schnellleb­ige Zeit hin, in der Handys und Smartphone­s die Menschen in ihren Bann ziehen. Die Musik zu Ehren der Gottesmutt­er solle Ruhe, Besinnlich­keit und Kraft vermitteln.

Aber sie gab den Besuchern auch die Gelegenhei­t, zum Abschluss in das Lied „Maria, breit den Mantel aus“mit einzustimm­en.

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