Illertisser Zeitung

Für Mitrofan geht die Reise weiter

Der Torhüter fühlt sich ebenso wie seine künftige Frau in Vöhringen pudelwohl

- (rfu)

Ohne lange zu überlegen oder irgendwelc­he Forderunge­n zu stellen, hat Torhüter Andrei Mitrofan den Vöhringer Handballer­n auch für die kommende und insgesamt fünfte Saison zugesagt. Der 28-jährige Moldawier mit rumänische­m Pass begründet seine Entscheidu­ng: „Es gab einige Anfragen von anderen Vereinen, aber ich bin sehr zufrieden hier. Die Kameradsch­aft in der Mannschaft ist gut und auch privat fühle ich mich wohl.“Im Mai wird Mitrofan seine Freundin Ionela heiraten.

Sechs Jahre stand er in der zweiten rumänische­n Liga für die Mannschaft aus der 290000-Einwohners­tadt Iasi an der Grenze zu Moldawien im Tor, im Rückblick spricht Mitrofan von der sorgenfrei­sten Zeit seines Lebens: „Es drehte sich alles nur um Sport. Zusammen mit Basketball­ern, Rugby- und Hockeyspie­lern wohnten wir in einem riesigen Gebäudekom­plex, trainierte­n zweimal täglich und waren rundum durch einen Sponsor versorgt.“

Da Mitrofans fünfjährig­es Sportstudi­um in Deutschlan­d nicht anerkannt wird und er deswegen nicht als Sportlehre­r arbeiten darf, hat er sich beruflich neu orientiert. Er steht jeden Morgen um 5 Uhr auf und steuert als Lkw-Fahrer einen 30-Tonner. Mit den deutschen Arbeitsbed­ingungen kommen der Handballer und seine künftige Frau gut klar. Ionela schwärmt: „Nach einem Jahr in Deutschlan­d konnten wir zum ersten Mal gemeinsam Urlaub machen. Das war in Rumänien unmöglich.“Mitrofan will in Deutschlan­d eine Familie gründen und mit seiner Mannschaft in die Württember­g-Liga aufsteigen.

Das ist allerdings in dieser Saison spätestens nach der peinlichen 23:35-Klatsche bei Schlusslic­ht Friedrichs­hafen am vergangene­n Samstag so gut wie ausgeschlo­ssen. Diese Scharte kann und will die Mannschaft im Heimspiel heute (19.30 Uhr) gegen Ravensburg auswetzen, obwohl die Vöhringer nach wie vor große Personalso­rgen haben. Auch für Valentin Istoc ist die Saison nach einer Knieoperat­ion vorzeitig beendet. Kapitän Alexander Henze verspricht trotzdem Besserung: „Das sind wir uns selbst und unserem Publikum schuldig.“

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Foto: Roland Furthmair Zum Training und zu den Spielen fährt Andrei Mitrofan mit einem Pkw, beruflich steuert er einen 30 Tonner.

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