Frauen an die Decks
... heißt es den gesamten April über mal wieder bei „Marry Klein“(und andernorts ...)
Wenige Monate ist es erst her, dass das Bundesverfassungsgericht das Verbot der „Münchener HeidenspaßParty“aus dem Jahr 2007 und die entsprechenden Bestimmungen des bayerischen Feiertagsgesetzes für Null und nichtig erklärte. In seinem Urteil stellte das Gericht klipp und klar fest, dass am sogenannten „stillen“Karfreitag sehr wohl getanzt werden darf – allerdings unter einer Bedingung: der Tanz muss Ausdruck einer klaren weltanschaulichen Abgrenzung gegenüber dem Christentum sein. Dies lassen sich die Veranstalter des „Heidenspaßes“, der bfg München allen voran die ebenso tapfer wie unermüdlich kämpfende Assunta Tammelleo und die Giordano-Bruno-Stiftung, nicht zweimal sagen und laden nun endlich wieder, nach zehnjähriger Abstinenz zu einer zünftigen Karfreitags-Sause. Ab 15 Uhr bereits gibt es eine Filmvorführung („Wer früher stirbt, ist länger tot“), danach hebt ein Schokoladenbuffet die Stimmung bis der Nachmittag dann mit der Verleihung eines Blasphemie-Preises endet. Das Abendprogramm wird mit einer Comiclesung von Ralf König und Piero
Einzig und allein die holde Weiblichkeit bespielt im April die harry’sche Tanzfläche. So auch Magdalena. Die Hamburger DJane beendet in München ihre kleine Welttournee, die sie im März und April von der Schweiz und Belgien nach Albanien über die Vereinigten Arabischen Emirate bis in die USA und nach Mexiko führte. Bei uns also feiert sie nun ihren Tourabschluss, bevor sie dann im Sommer mit der Dinamic-Showcase-Tour nach Amsterdam, Barcelona und Ibiza geht. Und das, man ahnt es bereits, kann heiter werden. Denn die Mitbegründerin der Dinamic Family ist bestens geschult im Umgang mit Technound House-Tunes, was ihr letztes Jahr nicht nur ihre erste Residency auf Ibiza einbrachte sondern zugleich auch eine regelmäßige Show auf „Sonica Radio“. Unterstützt wird Magdalena vom Münchner DJ-Kindl Stefanie Raschke, die mit ihrem überschwänglichen Mix aus Deep Techno und Tech House zurzeit eine der angesagtesten Plattendreherinnen unserer Stadt ist. Special Guests sind Noé und Red Big Flower (im Separée). Die Visuals kommen von Betty Mu. (15.4. Harry Klein)
Kinder, wie die Zeit vergeht! Fast 20 Jahre ist es nun auch schon wieder her, dass Der Dritte Raum mit dem Techno-Knaller „Hale Bopp“im Electro-Universum einschlug wie ein leuchtender Komet. Andreas Krüger, das clevere Köpfchen hinter alle dem, brachte damals insbesondere bei seinen Live-Sets zusammen mit Ralf Uhrlandt die Raver reihenweise in Ekstase. Die immense Strahlkraft dieser Nummer ist bis heute ungebrochen und weckt immer noch al-
lerbeste Erinnerungen an die Anfänge des Techno-Zeitalters. Am Karsamstag steht allen Clubberern nun eine echte Sternstunde ins Haus, dann nämlich wenn Andreas Krüger mit seinem DDR-Projekt wieder einmal für Furore sorgt. Vergangenes Jahr brachte er mit „Electric Friends“sein insgesamt 12. Album (teilweise auch unter dem Pseudonym Dr. DNA) heraus und selbstverständlich wird er alle TänzerInnen unserer Stadt auch mit dem topaktuellen Stoff versorgen. Mit dabei sind: RUND:RUM aus der Familienbande von Kriemhild‘s Nachtkuss, Houseund Hof-DJane Sandra Gold, die mit ihrer beliebten Partyreihe „Discotribe“kürzlich erst das vierjährige Jubiläum feierte, und Homie Lena Bart, die das Line Up dufte abrundet. (15.4. Palais)
Erleuchtung und Erbauung für die Indiejünger. Am Ostersonntag ist es soweit: New Indie! New Me! Deswegen darf sich die Münchner Indiegemeinde Ostern 2017 nicht nur über den alljährlich wiederkehrenden Hoppelhasen freuen, sondern auf den besten Sound aus Indie-Remix und Disco-Pop! Aufgelegt wird dieser von den Starmelt-DJs Alex D´espace und Monaco Fiasco, die ihre Plattennester plündern und freshe Indie-Eier von Ok Kid über Bloc Party bis hin zu The Sounds auf die Plattenteller wuchten. Die wohl beste Art vom Ostersonntag in einen montäglich-lazy Feiertag hineinzufeiern. Klar, dass da ein zünftiges „Osterhasen-Special mit guten Vorsätzen“und „Retro PolaroidPictures“nicht fehlen dürfen. They give you something to dance for! (16.4. Muffatcafé)
„Nackt ist geil“, aha. Und: „Wir sind die geilsten“. Okay. Sagenhafte drei Mal war Mia Julia schon hüllenlos auf einem Nackedeimagazin, welches auch schon mal viel bessere Zeiten und auch hübschere Frauen gesehen hat. Aber egal, das blonde Hüpfgemüse gehört auf der Partyinsel Mallorca zum Inventar wie ein 10Liter-Plastikeimer mit lauwarmem Sangria und ihre derangierten Kollegen Drew, Krause, Wackel. Sie gilt im 17. Bundesland als die absolute Partykönigin und ist angeblich die meistgebuchte „Sängerin“auf dem Ballermann. Als „frech, sexy, polarisierend“wird sie auf dem Info ihrer Webseite beschrieben, vor allem auch deshalb, weil sie „nicht nur partywütige Männer, sondern auch Frauen mitreißt.“Als dann, lasset euch mitreißen, ihr Frauen und Männer ... Trash as trash can, vielleicht ja auch mal ganz lustig. (16.4. Nachtgalerie)
In früheren Zeiten war der Berliner Marcel Fengler zunächst von der HipHop-Kultur fasziniert. Breakdance und Graffiti bildeten demzufolge Mitte/Ende der 80er Jahre ein wichtiges Fundament für den damals noch recht jungen Mann, der wie so viele andere nach dem Fall der Mauer in die dunklen Bunker, die stillgelegten E-Werke und andere obskure Orte pilgerte, um sich ganz und gar einer neuen Musik- und Jugendbewegung namens Techno hinzugeben. Mittlerweile läuft seine äußerst erfolgreiche DJ-Karriere seit etwas mehr als zwei Dekaden und die Herrschaften beim angesehenen OnlinePortal „Resident Advisor“bezeichneten ihn vor geraumer Zeit als einen der „feinsten Techno-DJs“. Turntablism und Techno – zwei Parameter, zwischen denen Fengler seine DJ-Kunst an die Grenze der Perfektion trieb und somit folgerichtig auch seit 2005 das Berghain und die Panorama Bar als Resident bespielen darf. Seine Sets sind vielseitig und vereinen Elemente von Industrial, Straight-Edge-Techno und Broken Beats, darüber hinaus finden sich in ihnen immer wieder auch dubbige und nicht zuletzt melodiöse Parts. Der lokale Support kommt diesmal von hohem Technoadel: Philipp von Bergmann und Maxim von Terentieff. (21.4. Rote Sonne)
Es gibt bei weitem schlimmere Traditionen als die, dass Ende April nun bereits zum dritten Mal in Folge Catherine Britton aka Cassy zur World League ins Bob Beaman kommt. Am 21.4. ist es dann wieder so weit und die Resident-DJane der Berliner Panorama, des Pariser Rex, des altehrwürdigen, leider seit Januar 2015 dahingeschiedenen Trouw in Amsterdam und des Circo Loco im DC 10 auf Ibiza, zeigt sich mal wieder von ihrer besten musikalischen Seite. All die eben erwähnten Locations bürgen natürlich für ihre unglaubliche Qualität als DJane. Aber auch ihre Kooperationen mit Leuten wie Luciano, Ricardo Villalobos oder Mathew Jonson und ihre gefeierten Releases auf Playhouse, Perlon, Ostgut Ton oder Cocoon waren stets ganz besondere Highlights im Electro-Circuit. Das Besondere an Cassy, also gewissermaßen ihr Alleinstellungsmerkmal, aber ist, dass sie sich konsequent allen „Grüppchen“entzieht und dabei aber trotzdem von allen verehrt wird. Dieser Verehrung möchte sich ausdrücklich und ausnahmslos anschließen ...