Sehenswertes Schauspiel
Polizeiruf 110: Einer für alle, alle für Rostock
(ARD, So., 20.15 Uhr): Dieser sehenswerte Krimi wird getragen von zwei Paaren, die zueinander wollen, aber irgendwie nicht zueinander kommen können. Da sind zum einen Doreen und Momke aus der Rostocker Fußball-Hooligan-Szene. Momke ist gerade aus dem Knast entlassen worden nach einer Gewalttat, die eigentlich Doreen, die Mutter seines Sohnes, begangen hat. Die hat sich währenddessen mit ihrem Friseursalon „Haarpune“selbstständig gemacht und versucht, mit einem anderen Mann ein bürgerliches Leben zu führen. Lana Cooper und Lasse Myhr spielen nicht – sie verkörpern die beiden Außenseiter so intensiv, dass einem teilweise der Atem stockt. Vor allem Doreen möchte man ungern nachts begegnen. Zum anderen ist da das Ermittler-Duo Alexander Bukow und Katrin König. Er wurde von seiner Familie verlassen, sie kämpft nach einer beruflichen Auszeit noch immer mit den Auswirkungen einer Fast-Vergewaltigung. Auch Charly Hübner und Anneke Kim Sarnau schauspielern sehr intensiv. Sie kommen sich nahe – aber eben nicht nah genug.
Und dann ist da noch der Mordfall, der ob dieser persönlichen Tändeleien fast in den Hintergrund gerät. Ein Zahnarzt und Freizeit-Ultra wird nach einer Schlägerei zwischen zwei Fangruppen vor einen Laster geschubst. Wie hängt die alte Straftat mit dem neuen Fall zusammen?