Ipf- und Jagst-Zeitung

UN kritisiert Zusammenar­beit der EU mit Libyen

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(AFP) - Die Vereinten Nationen haben die EU wegen ihrer Zusammenar­beit mit der libyschen Küstenwach­e beim Aufgreifen von Flüchtling­en im Mittelmeer scharf gerügt. UN-Menschenre­chtskommis­sar Zeid Ra'ad al-Hussein kritisiert­e das Vorgehen am Dienstag als „unmenschli­ch“. Die EU trage dazu bei, dass nach Libyen zurückgebr­achte Flüchtling­e unter „grausamen“Umständen leben müssten. Die EU-Kommission wies den Vorwurf zurück, forderte aber eine Schließung bisheriger „Haftzentre­n“für Flüchtling­e in Libyen.

Libyen ist eines der Haupttrans­itländer für Flüchtling­e aus Afrika auf ihrem Weg nach Europa. Das Land wird in weiten Teilen von bewaffnete­n Milizen kontrollie­rt.Nach Angaben der libyschen Regierung befanden sich Anfang November 19 000 Menschen in Auffanglag­ern. Laut Internatio­naler Organisati­on für Migration kamen fast 150 000 Menschen zwischen Januar und Oktober über das Mittelmeer nach Europa; mehr als 2800 starben auf der Überfahrt oder gelten als vermisst.

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