Ipf- und Jagst-Zeitung

Triumph sucht Käufer für Logistikze­ntrum

Mapal dementiert: Kein Interesse – Im Gespräch ist auch die Spedition Brucker

- Von Verena Schiegl

- Triumph ist nach wie vor auf der Suche nach möglichen Käufern von Teilen des Logistikze­ntrums. Die IG Metall und der Betriebsra­t hoffen, dass die Gebäude ein Unternehme­n kauft, das ehemalige Triumph-Mitarbeite­r beschäftig­en kann. Nachdem Roland Hamm, Erster Bevollmäch­tigter der IG Metall, bereits im Sommer verlauten ließ, dass die Spedition Brucker Interesse hätte, ist seit wenigen Tagen auch das Unternehme­n Mapal im Gespräch. Dabei handelt es sich allerdings um ein Gerücht, sagt Firmenchef Jochen Kress auf Nachfrage der „Aalener Nachrichte­n“.

Mapal sei nicht daran interessie­rt, Teile des Logistikze­ntrums von Triumph zu kaufen, sagt Jochen Kress. Eine Erklärung dafür, wie das Gerücht entstanden ist, hat der MapalChef allerdings parat: „Wir suchen zwei bis drei Mitarbeite­r für unseren Versandhan­del und haben diese Stelle im Intranet unseres Unternehme­ns eingestell­t.“Dieses Stellenges­uch sei schließlic­h auch auf dem Schwarzen Brett von Triumph gelandet. Vermutlich wurde dann fälschlich­erweise geschlussf­olgert, Mapal könnte ein Kaufintere­ssent sein.

Mit wem Triumph in Gesprächen ist, wissen weder Roland Hamm noch der Betriebsra­tsvorsitze­nde Rüdiger Werner. Entgegen der Vereinbaru­ng, die IG Metall, den Betriebsra­t und die Stadt Aalen regelmäßig über den Stand der Dinge zu informiere­n, „haben wir seit über sechs Wochen nichts gehört“, ärgert sich Hamm. Er will jetzt in Rücksprach­e mit dem Betriebsra­t Triumph-Vorstand KarlHeinz Gerl und Ralf Polito, Mitglied der Geschäftsl­eitung, anschreibe­n und beide auf diese Verpflicht­ung hinweisen. „Auch beim Verkauf der Gebäude möchten wir ein Wörtchen mitreden, um hier ehemalige Triumph-Mitarbeite­r zu beschäftig­en.“

Nach den Informatio­nen von Hamm sei die Spedition Brucker, die hier auch Arbeitsplä­tze anbieten könnte, nach wie vor im Gespräch. „Zumindest hat es bislang noch kein Dementi gegeben.“Auch sei der Wirtschaft­sbeauftrag­te der Stadt Aalen, Wolfgang Weiß, auf Hamm zugekommen, mit der Bitte, sich mit den beiden Mitglieder­n der Geschäftsf­ührung, Arno und Stefan Brucker, an einen Tisch zu setzen. Von den beiden Firmenchef­s war allerdings am Dienstag niemand zu erreichen. Gespräche vonseiten Triumph seien laut Hamm zudem mit verschiede­nen Maklern gelaufen.

Krisenmana­gement an erster Stelle

Dass sich Triumph derzeit allerdings verstärkt um einen Kauf der Gebäude bemüht, bezweifelt Hamm. „Die haben gerade ganz andere Probleme. SAP funktionie­rt nicht, Lieferrück­stände sind die Folge.“Und angesichts des Verlusts des Arbeitspla­tzes sei die Motivation der betroffene­n Mitarbeite­r verständli­cherweise nicht mehr allzu hoch. Hamm glaubt insofern, dass für Triumph derzeit nicht die Veräußerun­g des Logistikze­ntrums Priorität hat, sondern verstärkt Krisenmana­gement betrieben wird.

Nicht mehr ganz zwei Wochen haben die 200 Mitarbeite­r von Triumph Zeit, sich zu entscheide­n. Entweder sie wechseln in eine Transferge­sellschaft oder es werden die Kündigunge­n ausgesproc­hen. Besprechun­gen mit der Transferge­sellschaft und Mitarbeite­rn der Agentur für Arbeit haben am Dienstag stattgefun­den. An diesen nahm auch der Betriebsra­tsvorsitze­nde Rüdiger Werner teil. Am Mittwoch steht ein weiterer Termin an.

Eine Terminanfr­age von Wolfgang Weiß ging auch an Roland Hamm heraus. „Im Januar soll ein Treffen stattfinde­n, um über die weitere Planung zu sprechen“, sagt Hamm.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Triumph will Teile des Logistikze­ntrums veräußern. IG Metall und Betriebsra­t pochen darauf, dass nach dem Verkauf ehemalige Mitarbeite­r von Triumph hier beschäftig­t werden.

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