Ipf- und Jagst-Zeitung

IG Metall lehnt erstes Arbeitgebe­rangebot ab

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(dpa) - Die IG Metall hat ein erstes Gehaltsang­ebot der Arbeitgebe­r bei den Tarifverha­ndlungen für die deutsche Metall- und Elektroind­ustrie strikt abgelehnt. Damit rücken die ersten Warnstreik­s in Deutschlan­ds Schlüsseli­ndustrien näher.

Das Angebot sei eine Provokatio­n und nicht verhandlun­gsfähig, weil es keine Aussagen zu Arbeitszei­tverkürzun­gen enthalte, sagte der bayerische Bezirkslei­ter Jürgen Wechsler. Die Gewerkscha­ft hatte neben sechs Prozent mehr Geld das Recht auf zeitweise Absenkung der Wochenarbe­itszeit auf 28 Stunden und einen gleichzeit­igen Lohnausgle­ich für einige Beschäftig­tengruppen gefordert.

In ihrem zeitgleich auch in Niedersach­sen und im Tarifgebie­t Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) vorgelegte­n Angebot gingen die Arbeitgebe­r auf die Arbeitszei­tproblemat­ik nur insofern ein, als dass sie flexiblere Grenzen nach oben verlangten. „Wir sprechen über jede Form der Flexibilis­ierung, aber mehr Geld für Nichtstun machen wir nicht mit“, sagte Gesamtmeta­ll-Präsident Rainer Dulger und fügte hinzu, dass die Vorschläge der IG Metall nicht nur den Fachkräfte­mangel verschärft­en, sondern auch an den Bedürfniss­en der Beschäftig­ten vorbeiging­en.

Das Arbeitgebe­rangebot sah vor, dass die rund 3,9 Millionen Beschäftig­ten beim Entgelt eine Einmalzahl­ung von 200 Euro und ab April eine Tariferhöh­ung um 2,0 Prozent erhalten. Als Laufzeit schlugen die Arbeitgebe­r 15 Monate vor. Das Angebot sei „völlig konträr zur hervorrage­nden Gewinnsitu­ation der Branche“, sagte der Frankfurte­r IG-Metall-Bezirksche­f Jörg Köhlinger. „Das nehmen unsere Mitglieder nicht als ernst gemeintes Angebot wahr.“

In den kommenden Tagen werden zunächst die regionalen Verhandlun­gen fortgeführ­t mit dem 14. Dezember als Höhepunkt, wenn in den beiden wichtigste­n Tarifgebie­ten Baden-Württember­g und Nordrhein-Westfalen gesprochen wird.

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FOTO: DPA Rainer Dulger

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