Immer daran geglaubt
Veronique Hronek glückt das Comeback im Ski-Weltcup
(lin) - Val d’Isère, Vail, Trysil, 22. Dezember 2013, 10. Februar 2015, 9. Dezember 2015. Drei Orte, drei Daten. Und dreimal das Kreuzband. Das linke. Mal mit Innenbandriss, mal mit Meniskusriss. Die Leidensgeschichte der Veronique Hronek ist das – um all die Schmerzen, die Zweifel verkürzt, die es gegeben hat, geben muss bei solch zynischer Zuspitzung. „Ans Aufhören hab’ ich wirklich gedacht, der Gedanken war da.“
Veronique Hronek lächelt. Kann die 26-Jährige wieder, heute, am 9. März 2018 in Ofterschwang, am Tag ihres Comebacks. Kann die Skirennläuferin aus Unterwössen im Chiemgau, weil all die Reha-Fron sich gelohnt hat: erster Weltcup-Start seit 25. Januar 2015, endlich wieder tun, was frau liebt. Und: Es so tun, dass es für zwei Durchgänge reicht. Riesenslalom-24. wird Veronique Hronek, sie sei „mega happy“, wird sie spätabends posten. „Ich hab’ immer daran geglaubt“, sagt sie jetzt, „dass ich schnell Ski fahren kann. Das hat mich auch motiviert, weiterzumachen, weiterzuarbeiten. Und wenn ich seh’, wie das heute geklappt hat ...“
Potenzial hatten sie schon der Weltcup-Debütantin attestiert, vor mehr als sieben Jahren in St. Moritz: ein Riesenslalom zur Premiere, die Disziplin, für die Veronique Hronek ausgebildet wurde. Und doch hat sie sich früh auch in Abfahrt und Super-G wohlgefühlt, ist ihr bestes Resultat (neben Team-Event-Bronze bei der WM 2013 in Schladming) ein fünfter Rang beim Garmisch-Partenkirchener Heim-Super-G anno 2013. Da hätte was kommen können.
Es kamen Val d’Isère, Vail, Trysil. Geduldsproben, zehn Monate erst, drei Jahre danach. Der Zuspruch, der „Rückhalt von den Trainern“sei da Antrieb gewesen, der erste Moment wieder auf Ski der entscheidende. „Als man das Vertrauen zu seinem Körper gekriegt hat und gemerkt hat: Hey, es geht wieder vorwärts, es geht auch alles einigermaßen schmerzfrei. Das war der Punkt, als ich gesagt hab’: ,Ich mach’ weiter.‘“In kleinen Schritten zunächst. Wohldosiert.
Und dann: Ofterschwang! Das Gefühl von dort will Veronique Hronek sich bewahren. Für all die nachzuholenden Winter. Soll schließlich noch was kommen können.