Ipf- und Jagst-Zeitung

Aufklärung statt Generalver­dacht

- Von Andreas Herholz

E

s mag sein, dass es sich in Bremen um einen Einzelfall handelt. Dass dieser Rechtsbruc­h allerdings offenbar über Jahre unbe- merkt geblieben ist, wirft Fragen auf. Wenn Kontrollme­chanismen versagen, stellt sich die Frage nach der Qualität und Arbeitswei­se der Behörde.

Der Fall in Bremen muss dringend und umfassend aufgeklärt werden. Es darf keine Fehler im System mehr geben, die es ermögliche­n, Asylverfah­ren in diesem Maße zu manipulier­en. Union und SPD haben sich bereits im Koalitions­vertrag auf eine Qualitätso­ffensive verständig­t, die Fehler und Missbrauch soll.

Im Zuge der Hochphase der Flüchtling­skrise 2015 und 2016 hatte es beim Bundesamt zeitweise einen Kontrollve­rlust gegeben. Jetzt gilt es, genauer hinzuschau­en. Da jede positive Asylentsch­eidung nach drei Jahren noch einmal überprüft werden muss, kommt jetzt eine Herkulesau­fgabe auf die Behörde zu. Angesichts der Vorwürfe sollte diese entschloss­en vorgenomme­n werden. Vor einem Generalver­dacht und voreiligen Schlüssen über das Bamf sei jedoch gewarnt. verhindern politik@schwaebisc­he.de

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