Seniorenrat feiert den 100. Bürgertreff in der Marienpflege
Gegen die Vereinsamung im Alter – Einen Seniorenmittagstisch gibt es auch schon seit zehn Jahren
- Gleich zwei Jubiläen hat der Seniorenrat Ellwangen in der Marienpflege gefeiert. Seit zehn Jahren gibt es dort den Ellwanger Seniorenmittagstisch. Und am Nachmittag wurde der 100. Bürgertreff in der Cafeteria der Marienpflege begangen. Zum Jubiläum kreierte die Marienpflege für die über 30 Besucher einen Blechkuchen mit der Zahl 100. Brigitte Doleschal-Lipp stellte den Nachmittag unter das Motto „Wohl beschirmt und gut zu Fuß“.
„Dieser Bürgertreff ist eine etablierte Einrichtung“, freute sich Bürgermeister Volker Grab über das „unheimliche ehrenamtliche Engagement“und über die Vielfalt des Programms, das von klassischen Bildungsthemen bis zu Reiseberichten reiche.
Mit Blick auf die Vereinsamung im Alter lobte Grab die Möglichkeit für die Senioren, sich bei Kaffee und Kuchen zu treffen und sich auszutauschen. Der Bürgermeister dankte der Marienpflege für die Möglichkeit, deren Räumlichkeiten zu nutzen und den rund 300 Mitgliedern des Seniorenrates für ihr Engagement.
Den Bürgertreff gibt es seit rund zehn Jahren. Die Treffen sind in der Regel jeden dritten Donnerstag im Monat ab 15 Uhr in der Cafeteria der Marienpflege. Im Schnitt kommen zwischen 15 und 25 Senioren. Bei besonderen Themen von Brigitte Doleschal-Lipp waren es auch schon mal 65. Einmal jedoch saß der Vorsitzende des Seniorenrates, Hermann Betz, allein mit dem Referenten. Höhepunkt des Jahres werde am 20. Dezember der Auftritt der Veeh-Harfengruppe der Musikschule Schwäbisch Gmünd sein.
Stets auf der Suche nach spannenden Themen
Ursprünglich sei angedacht gewesen, dass die vielen Seniorengruppen in Ellwangen die Sache des Bürgertreffs mitbetreiben, sagte Hermann Betz. Doch am Ende sei nur der Seniorenrat übrig geblieben. „Die einzige Seniorengruppe, die uns unterstützt, ist die Seniorengruppe Sankt Wolfgang“, so Betz. Das Konzept des Bürgertreffs sei eigentlich gewesen, alle Ellwanger einzuladen. Das habe sich aber schnell gelegt. „Das Umdenken der Gesellschaft hinkt hinterher“, kommentiert der Seniorenratsvorsitzende. Er meint, es könnten sich auch die 60-Jährigen einbringen: „Wir versuchen, spannende Themen zu kriegen. Wir sind für jede Anregung als Thema oder als Referent dankbar.“Einer, der sich als Referent einbringt, ist Wolfgang Kuhn. Bei seinen Reiseberichten waren immer zwischen 20 und 30 Zuhörer da.
Den Seniorenmittagstisch gibt es seit Oktober 2007, immer an den Schultagen. Zum Preis von sechs Euro erhalten die Senioren Suppe, Hauptgang, Salat, Nachtisch und Getränk. 2015 wurden 676 Mittagessen ausgegeben, 2016 waren es 568 und 2017 genau 522 Mahlzeiten. „Es dürften ruhig 100 mehr sein im Jahr“, wünscht sich Betz. Denn pro Tag essen im Schnitt nur etwa drei Senioren in der Cafeteria der Marienpflege Die Mittagsgäste sollen am Tag zuvor telefonisch kurz Bescheid geben. Der Speiseplan liegt an der Pforte der Marienpflege sowie im Rathaus aus, kann aber auch im Internet unter www.marienpflege.de, Suchbegriff Mittagstisch, angeschaut werden,
„Essen in Gemeinschaft war unser gemeinsames Anliegen“, sagt der Vorstand des Kinder- und Jugendorfes Marienpflege, Ralf Klein-Jung, zum Konzept des Mittagstisches, der die Begegnung zwischen Jung und Alt fördere. Denn Schüler der Rupert-Mayer-Schule, das Personal der Marienpflege und die Senioren essen gemeinsam.
Themen des Bürgertreffs in diesem Jahr sind unter anderem Volksliedersingen, Sicherheit für Senioren, Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, Schönheiten und Kulturgüter des Virngrunds und die Ellwanger Unterwelt.