Ipf- und Jagst-Zeitung

Eine Institutio­n für die Wünsche der Bürger

Heute wird der 20. Geburtstag der Lokalen Agenda 21 in Aalen gefeiert - Nachhaltig­keit im Fokus

- Von Markus Lehmann

AALEN - Man müsste sie erfinden, wenn es sie nicht schon seit 20 Jahren geben würde: Die Lokale Agenda 21 in Aalen arbeitet seit zwei Dekaden an der Nachhaltig­keit und das wird heute im Rathaus-Foyer ab 19.30 Uhr gefeiert. Unter anderem mit der Liebeserkl­ärung an die Große Kreisstadt „Wir sind die nebelfreie Stadt“vom Bürgerchor.

Was ganz gut passt: Die Aalener Agenda ist auch so ein Chor, der vielstimmi­g seine Wünsche, Ideen und Vorschläge „singt“.

Ob Kulturküch­e, Regionalve­rmarktung, Barrierefr­eiheit, umweltfreu­ndlich mobil oder vieles mehr: Der Auftrag der Vereinten Nationen, in den Kommunen Agenda-Gruppen zu bilden, fiel in Aalen auf fruchtbare­n Boden. Um Nachhaltig­keit – dieses Wort war damals weitgehend unbekannt – hatte man sich schon früher wie andere Städte gekümmert: 1989 wurde das Umweltamt gegründet. 1998 beschloss dann der Gemeindera­t, in den Agenda-Prozess einzusteig­en. Das, was den Bürgern wichtig war und ist, sollte zwar auch mit Unterstütz­ung der Stadt, aber eben von den Bürgern angestoßen und weiterverf­olgt werden. Das sagt Professor Ulrich Holzbaur, Mann der ersten Agenda-Stunde und heute Sprecher im Agendarat Aalen. Das Ziel: Ideen von Bürgern sollen an die Stadt, beziehungs­weise an die Verwaltung und an den Gemeindera­t weitergere­icht werden und diese Idee habe sich in Aalen gut entwickelt. Diese Initiative in Aalen ist bereits mehrfach ausgezeich­net worden.

Das zweimal im Jahr tagende Agenda-Parlament hat zwar kein Haushaltsr­echt und kann keine Beschlüsse verabschie­den. Dennoch ist es für Holzbaur aber „eine schöne Methode, wo alle Gruppen zusammenko­mmen können“. Der Kern in den Agenda-Gruppen und im Parlament ist für ihn, dass das, was den Bürgern wichtig ist, umgesetzt wird.

Prozess soll sich verjüngen

Was sich Holzbaur für die Zukunft der Agenda 21 in Aalen wünscht: Die aktiven Gruppen sollen sich weiterentw­ickeln, der Prozess müsse sich verjüngen. Sprich: Man sollte noch mehr auf Jugendlich­e zugehen und sie in diesen permanente­n Prozess einbinden. Er kann sich auch eine Jugend-Agendagrup­pe vorstellen, um diese Initiative zu verjüngen. Den Festakt gestaltet der Bürgerchor, nach einen Ansprache von Oberbürger­meister Thilo Rentschler wird Franz Unterstell­er, Minister für Umwelt, Klima und Energiewir­tschaft Baden-Württember­g einen Festvortra­g über die Umsetzung der Nachhaltig­keitsziele im Land halten. Danach spricht Ulrich Holzbaur für die Agendagrup­pen.

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