Ipf- und Jagst-Zeitung

King Arthur und sein Hofstaat

Abordnung des TSV Hüttlingen erlebt EMTitel des Zehnkämpfe­rs hautnah.

- Von Sebastian van Eeck

- Spätestens seit dem Europameis­tertitel am Mittwoch in Berlin hat Hüttlingen einen weiteren Helden des Sports in seinen Reihen. Nach Patriz Ilg über die 3000 Meter Hürden (unter anderem Europameis­ter 1982 in Athen) hat nun auch Arthur Abele, der einst ebenfalls beim TSV Hüttlingen trainierte, seinen - vorläufig - größten Erfolg seiner Zehnkampf-Karriere gefeiert. Mit dabei in Berlin waren auch wieder eine Abordnung ehemaliger Weggefährt­en aus Hüttlinger Zeiten.

„Wir wären auf jeden Fall nach Berlin zu den Europameis­terschafte­n gefahren - alleine schon aus Liebe zur Leichtathl­etik. Aber nachdem Arthur sich in Ratingen für die Europameis­terschaft qualifizie­rt hat, da ist die Gruppe dann doch noch etwas größer geworden“, sagt der Hüttlinger Hansi Teufel, seines Zeichens auch Fanvorstan­d des Hüttlinger Arthur Abele Fanclubs.

Weiter Mitglied beim TSV

Mittlerwei­le trainiert Abele zwar nicht mehr in Hüttlingen, ist aber weiterhin Mitglied beim TSV und war zuletzt beim Jubiläum in seiner alten Heimat zu Gast.

„Klar, wer auf solch einem Niveau den Zehnkampf betreibt, der kann das nicht bei uns in Hüttlingen machen“, sagt Vorstand Tibor Borbély. Dennoch ist man beim TSV „mächtig stolz auf Arthur“und freut sich, „dass er sich endlich mit einem solchen Erfolg belohnt hat“und das nach den zahlreiche­n Verletzung­en, die die Karriere des Zehnkämpfe­rs seit jeher begleiten. Nun soll ein weiterer Ortstermin hinzukomme­n, denn der neue König des Zehnkampfe­s soll „natürlich gebührend gefeiert werden“. Von Seiten der Gemeindeve­rwaltung ist noch nichts geplant. Außerdem befindet sich Bürgermeis­ter Günter Ensle noch zwei Wochen im Urlaub. „Bislang hatte ich noch keinen Kontakt zu meinem Chef“, sagt Oswald Bolz von der Gemeinde Hüttlingen. Beim TSV ist man sich dagegen sicher, dass was gemacht wird.

„Natürlich werden wir uns was für Arthur überlegen und wer uns Hüttlinger kennt, der weiß, was das heißt“, sagt Teufel mit einem Schmunzeln. Ein Termin steht allerdings noch nicht fest, denn „Abele wird nun wohl regelrecht überrannt werden mit Terminen“. Seine Liebe für den Zehnkampf entdeckte Abele einst in Hüttlingen um das Jahr 2000 herum unter seinem ehemaligen Trainer Hannes Lockenvitz. Nun ist er Sportsolda­t und startet für den SSV Ulm 1846.

Der Kontakt nach Hüttlingen ist dennoch nie abgerissen. „Wir waren auch in Rio bei den Olympische­n Spielen mit dabei. Da hat Arthur leider den Weitsprung versemmelt und hat nie wieder in die Spur gefunden“, so Teufel weiter. In Berlin war es anders und daher war sich Teufel schon nach dem ersten Tag des Zehnkampfe­s sicher: „Wir werden die Hymne hören. Nachdem der große Favorit aus Frankreich Kévin Mayer ausgeschie­den war ging es für Arthur Abele um die Mission Gold. Vor der letzten Disziplin, dem 1500 Meter-Lauf lag Abele bereits in Führung und gab diese im Berliner Olympiasta­dion bei „perfekter Gänsehauta­tmosphäre und La-Ola-Welle“nicht aus der Hand. „Die meisten Zehnkämpfe­r mögen diese letzte Disziplin nicht wirklich. Aber Arthur kann beißen, musste er aber gar nicht“, sagt Hansi Teufel, der im Olympiasta­dion am Mittwochab­end seine Stimme verloren hat. Am Donnerstag war daher erst einmal relaxen am Spreeufer „bei einem kühlen Bier angesagt“.

Treffen mit Arthur Abele bei der Siegerehru­ng

Bevor es am Abend noch zur Siegerehru­ng ging. „Arthur hat uns dazu eingeladen und da werden wir uns dann sicher auch mit ihm unterhalte­n“, sagt Teufel. Über 100 Leute hat Teufel während der Wettkämpfe in Berlin über einen eigens eingericht­eten Whatsapp-Chat über alle wichtigen Details rund um Arthur Abele informiert.

Mittlerwei­le ist die Gruppe natürlich längst durch zahlreich Glückwunsc­hnachricht­en an den nun besten Zehnkämpfe­r Europas übersät. „Wahnsinn, was wir da an Feedback bekommen haben“, so Teufel weiter. Die Hüttlinger Gruppe selbst wird noch bis Samstag in der Bundeshaup­tstadt Berlin sein und dann geht es wohl an die genauen Planungen für ein würdiges Fest mit ihrem Arthur Abele in Hüttlingen - vielleicht steht ja dann schon ein Termin.

„Natürlich werden wir uns was für Arthur überlegen“, sagt Hansi Teufel.

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FOTO: NORBERT SCHMIDT/IMAGO
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FOTO: NORBERT SCHMIDT/IMAGO Es ist vollbracht. Nach der letzten Disziplin, den 1500 Metern, steht fest: Arthur Abele ist Europameis­ter.
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FOTO: TEUFEL Ob außerhalb des Berliner Olympiasta­dions...
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FOTO: TEUFEL ... oder im Stadion (v.l.) Max und Rita Rettenmeie­r, Thomas und Susanne Ilg, Hansi Teufel und Matthias Bauer sind dabei.

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