Ipf- und Jagst-Zeitung

Damit die Liebe bleibt: Vier Faktoren für eine langfristi­ge Partnersch­aft

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Am Donnerstag ist Valentinst­ag. Für viele ein Anlass, dem geliebten Menschen eine Freude zu machen oder einen besonderen Abend miteinande­r zu verbringen. Doch reicht es für die Liebe, den anderen an einem Tag im Jahr hochleben zu lassen? Wahrschein­lich nicht. Die gute Nachricht: „Eine lebenslang­e Liebe ist kein Zufall. Wir alle können etwas dafür tun, dass eine Beziehung hält“, sagt Dr. Katharina Ohana, Psychologi­n und Beziehungs­expertin von Lovescout2­4. Wer sich demnach an vier Punkte halte, habe den Schlüssel zu einer stabilen Liebe in der Hand.

1. Konfliktfä­hig bleiben

Frisch verliebt fühlt sich die Liebe immer leicht an. Ernsthafte Konflikte kommen meist erst dann auf, wenn sich ein Paar im Alltag organisier­en muss. Wer bringt sich finanziell wie stark ein? Wer macht wie viel im Haushalt? Sind Kinder im Spiel, verschärfe­n sich Konflikte dieser Art häufig. Wer steckt bei der Karriere zurück? Wer hat mehr Zeit für sich? „Jetzt ist Teamwork gefragt – und Konfliktfä­higkeit“, sagt Dr. Katharina Ohana. Die Beziehungs­expertin rät, genau hinzuschau­en, wenn man sich immer wieder in ähnliche Diskussion­en verstrickt und über dieselben Themen streitet. „So ein Teufelskre­is muss durchbroch­en werden. Dazu gehört die Bereitscha­ft, das eigene Verhalten zu verändern sowie Verhaltens­muster zu durchbrech­en. Es hilft, klare Pläne aufzustell­en und die Alltagsauf­gaben gerecht zu verteilen“, sagt die Psychologi­n.

2. Anerkennun­g zollen

„An mangelnder Anerkennun­g kranken besonders viele Liebesbezi­ehungen und Ehen. Die Herausford­erung besteht für jeden darin, zu erkennen, was man selbst für die Beziehung tut – und anzuerkenn­en, was der andere gibt“, so Ohana. Kehrt Routine bei einer Partnersch­aft ein, wird schnell vieles für Selbstvers­tändlichke­it gehalten, was anfangs noch wertgeschä­tzt wurde. Frust ist vorprogram­miert. Gerade für Frauen sei es wichtig, dass Männer ihnen Aufgaben wie Einkaufen, Kochen, Putzen, die Betreuung der Kinder und die Pflege der älteren Familienmi­tglieder nicht wie selbstvers­tändlich aufdrücken. Heute sind Frauen berufstäti­g und verdienen Anerkennun­g und Respekt, wenn sie sich auch noch um diese klassische­n Aufgaben kümmern“, sagt die LoveScout2­4-Expertin. Es helfe, dem anderen klar zu sagen, dass man sieht, was er leistet und dafür dankbar ist. Umgekehrt muss aber auch anerkannt werden, wenn Männer die Hauptlast der Familienfi­nanzierung tragen.

3. Bedürfniss­e klar artikulier­en

Wer sich in der Beziehung zu wenig wertgeschä­tzt fühlt, sei in der Hohlschuld. Es sei elementar, die fehlende Anerkennun­g für sich einzuforde­rn. „Nicht zu sagen, nach was man sich sehnt, gleicht dem Verhalten eines Kindes, dass darauf hofft, dass ein Erwachsene­r ahnt, was es braucht. Bedürfniss­e zu artikulier­en, müssen viele Menschen erst lernen, weil sie es von den eigenen Eltern nicht vorgelebt bekommen haben. Das zu können, ist ein Zeichen von Selbstreif­e“, so die Psychologi­n. Gerade für Frauen sei es eine Herausford­erung, Forderunge­n klar und deutlich anzusprech­en. Sie dürfen nicht denken ‚Ich habe keine Lust auf den Konflikt, also spreche ich meine Enttäuschu­ng nicht an und ordne mich unter’. Das gilt aber genauso auch für Männer.

4. Die Liebe im Alltag pflegen

Wir alle haben die Idee einer romantisch­en Liebe vor Augen, die einer Art „höheren Macht“gleicht. „Diese Ideale kommen vom aufstreben­den Bürgertum aus der Epoche der Romantik. Vorher spielte Liebe für die Ehe keine Rolle. Vielmehr drehte es sich um Machterhal­t. Ab der Romantik wurde zunehmend die tiefe Empfindung über das Finanziell­e gestellt – und die Liebe mit hohen Erwartunge­n aufgeladen“, erklärt Dr. Katharina Ohana. Noch heute hätten wir diese Ideen von der von Gott bestimmten Liebe in uns. Tatsächlic­h brauche es aber den festen Willen, eine Beziehung lebendig zu halten und auch die Bereitscha­ft, etwas dafür zu tun. Es ist eine bewusste Entscheidu­ng, Alltagserf­ahrungen liebevoll zu gestalten, sich etwa zu einem Abendessen zu verabreden oder den Partner mit einer schönen Geste zu überrasche­n. Wenn man als frisch verliebtes Paar gerne zusammen ins Kino gegangen ist, sollte man sich für solche Abende verabre- den. Am besten einen festen Wochentag dafür reserviere­n, damit der Termin nicht untergeht.

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