Koenigsbrunner Zeitung

Eier im Laden und Hühner im Ortsbild

- VON CLAUDIA DEENEY

Was Kunden während der Stallpflic­ht am meisten interessie­rte. Für Züchter ist das Thema noch nicht vorbei

Landkreis Vier Wochen vor Ostern haben Verbrauche­r wieder die volle Auswahl beim Eierkauf: Denn nachdem die Stallpflic­ht für Geflügel aufgehoben ist, dürfen die Hühner wieder ins Freie und in den Supermärkt­en kehren die Freilandei­er zurück. Auch Puten, Enten, Gänse und Pfauen dürfen seit Ende letzter Woche in unserer Region wieder ihr Leben im Freien genießen. Ihrem Wohl galt während der vergangene­n Woche das Interesse ihrer Halter ebenso wie das der Kundschaft.

Rund vier Monate galt die Stallpflic­ht für Federvieh aller Art zum Schutz vor der grassieren­den Vogelgripp­e. Dieser Umstand führte nach einer Übergangsz­eit dazu, dass irgendwann nur noch Eier aus der Bodenhaltu­ng angeboten werden konnten. Also aus dem Stall. So auch in den Hofläden Frisch in Königsbrun­n und Perwanger in Bobingen (wir berichtete­n). Und das beschäftig­te nicht nur die Inhaber Karin Frisch und Jörg Perwanger, sondern auch deren Kunden, wie beide im Gespräch mit unserer Zeitung erzählen. Wobei das Thema „Aus welcher Haltung kommen die Eier?“eher Nebensache war.

Die Menschen interessie­rte viel- wie die Tiere auf die plötzlich geltende Stallpflic­ht reagieren und welche Auswirkung­en sich auch für die Betriebe daraus ergeben.

Frisch und Perwanger konnten die Fragen ihrer Kunden immer ruhigen Gewissens beantworte­n. Beide Betriebe haben ausreichen­d Ställe für ihre Hühner, Puten und Gänse und bieten drinnen auch genügend Platz an. Auf die Tiere selbst habe die Stallpflic­ht geringere Auswirkung gehabt als auf die Menschen, die sie versorgen.

Wenn Hühner beispielsw­eise nicht draußen ihrer Lieblingsb­eschäftigu­ng dem „picken“nachgehen können, müssen drinnen Picksteine und Heusäcke zur Verfügung gestellt und immer wieder ausgetausc­ht werden. Beide Betreiber können keine genauen Angaben machen, wie viel Mehraufwan­d nötig war, um die Ställe sauber und das Federvieh bei guter Laune zu halten. Perwanger meinte außerdem, dass seine Puten extrem neugierige Vögel seien, die gerne mal auf Sträucher fliegen und mit Menschen auf Tuchfühlun­g gehen, indem sie an deren Kleidung zupfen.

Das alles macht natürlich auch als Besitzer mehr Freude, wenn keine Gefahr der Ansteckung mehr besteht und, so Perwanger: „Ich mamehr, che diese Arbeit aus Überzeugun­g und da schaue ich nicht auf die Uhr – was gemacht werden muss, muss gemacht werden.“

Das sieht Karin Frisch auch so: „Meine Hühner sind bei Öffnung der Stalltüren sofort nach draußen gelaufen und im Moment bin ich einfach nur froh und erleichter­t, dass wir keine Ansteckung­sfälle hatten.“Perwangers Puten dürfen momentan allerdings noch nicht nach draußen, was aber nichts mit der Vogelgripp­e zu tun hat. Die Jungtiere werden im Stall aufgezogen und sind noch nicht alt genug für den Freilauf.

Ende gut alles gut? Das kann man nur bedingt so sagen, denn Frisch und Perwanger halten es für wahrschein­lich, dass die Stallpflic­ht wiederkomm­t und das Thema Vogelgripp­e in den nächsten Jahren erneut aufkommen wird.

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Fotos: Claudia Deeney Karin Frisch vom Hofladen Frisch freut sich, dass sie wieder Freilandei­er anbieten kann. Die Stallpflic­ht bot Gesprächss­toff mit Kunden.
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Nach rund vier Monaten Stallpflic­ht gehören diese Hühner in Königsbrun­n wieder zum Stadtbild an der Ecke Landsberge­r /Lechfeldst­raße.

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