Koenigsbrunner Zeitung

FDP hofft auf ihr Comeback

Parteichef Lindner will Politikwen­de

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Berlin Selten hat ein politische­r Gegner so freundlich­e Worte zum Auftakt eines FDP-Parteitage­s gefunden wie Olaf Scholz. Der SPD-Vize sprach sich für einen soziallibe­ralen Kurs seiner eigenen Partei im Bundestags­wahlkampf aus. „Das Soziallibe­rale ist tief in der SPD verwurzelt“, lockte der Hamburger Bürgermeis­ter, ein Schwergewi­cht in seiner Partei, in Zeitungsin­terviews. Das hatte fast schon die Qualität eines Grußwortes. Seit dem Scheitern von Rot-Rot-Grün im Saarland wird die FDP wieder umworben wie lange nicht mehr.

Doch Parteichef Christian Lindner, der mit 91 Prozent in seinem Amt bestätigt wurde, warnte vor den rund 660 Delegierte­n: „Das Comeback der FDP ist längst noch nicht erreicht.“Ja, die FDP wird wieder umworben – als Mehrheitsb­eschafferi­n. Das erzeugt bei den Liberalen einerseits Euphorie. Anderersei­ts verunsiche­rt es zumindest die Parteispit­ze. Denn bloße Mehrheitsb­eschafferw­ollten die Liberalen nach dem Absturz 2013 nie wieder sein. So wird FDP-Chef Lindner nicht müde, Koalitione­n auszuschli­eßen – und sich gegen Union und SPD gleicherma­ßen abzugrenze­n. So argumentie­rt er kategorisc­h gegen eine Ampel in seiner Heimat Nordrhein-Westfalen. In dem Land müsse eine Politikwen­de her. RotGrün unter Hannelore Kraft habe das Land in Grund und Boden regiert. Für ein „Weiter so“stehe die FDP nicht zur Verfügung. Ein Zweierbünd­nis mit der SPD schließt Lindner allerdings nicht aus Noch mehr baut Lindner aber auf die Aufholjagd der CDU.

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Foto: dpa FDP Chef Christian Lindner schließt eine Ampelkoali­tion in NRW aus.

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